Gemeinsam mit Orfeo präsentieren die Bayreuther Festspiele Hans Knappertsbuschs Interpretation von „Der fliegende Holländer“ aus dem Jahr 1955 mit Astrid Varnay als Senta, Wolfgang Windgassen als Erik und Hermann Uhde als Holländer. Mit dieser achten Ausgabe, die im Jahr 2003 mit „Tristan und Isolde“ (Herbert von Karajan, 1952) ihren Ausgang nahm, liegen in dieser Orfeo-CD-Reihe erstmals alle Festspielwerke (inklusiver Beethovens 9. Symphonie) vor.
Der zeitliche Bogen der vorliegenden Orfeo-Serie beginnt im Jahr 1951 mit dem Eröffnungskonzert von Beethovens Neunter Symphonie unter Wilhelm Furtwängler und spannt sich bis ins Jahr 1968 zu „Die Meistersinger von Nürnberg“ unter Karl Böhm. Dadurch liegt erstmals ein repräsentativer Querschnitt über die ersten beiden Jahrzehnte des sogenannten „Neu-Bayreuth“ vor. Legendäre Sänger wie Astrid Varnay, Wolfgang Windgassen, Hans Hotter oder Josef Greindl sind in der Orfeo-Reihe in unterschiedlichen Rollen zu hören.
Nur einmal hat Hans Knappertsbusch den „Fliegenden Holländer“ auf dem Grünen Hügel dirigiert, und außerordentlich mutet diese Eröffnungsvorstellung der Festspiele 1955 auch in der Rückschau an. Zugleich war dieses früheste Werk der Bayreuther Zehn zum ersten Mal in der Nachkriegszeit im Festspielhaus zu erleben, und alle im Vorfeld geführten Diskussionen um die Festspieltauglichkeit der romantischen Oper schienen angesichts der Qualität der Aufführung hinfällig.