Auch in diesem Jahr hat die Stadt Bayreuth langjährige Festspiel-Mitwirkende geehrt, mit dem traditionellen Bierkrug Eichala. Der Zinnkrug erfreut nicht nur Techniker, Statisten und Musikdirektor – aus ihm wird schließlich schon seit markgräflichen Zeiten getrunken. Das Fränkische Bier, so ist es aus Cosimas Tagebüchern überliefert, schätzte auch Richard Wagner außerordentlich. Er pilgerte mitsamt Sohn regelmäßig in den Gasthof Angermann, (später in die Eule), dort bekam der gerade mal zehnjährige Siegfried ein persönliches Stammglas (mit Zinndeckel) geschenkt – eigentlich recht spät. Zumindest, wenn man bedenkt, dass Bier schon ab dem 5. Lebensjahr zu seinen kleinkindlichen Grundnahrungsmitteln gehörte. Dass Vater Richard den Sohn mit in die Kneipe nahm, war für damalige Zeiten völlig normal, kein Arzt hätte Kindern vom Gute-Nacht-Schluck abgeraten. Das echte Bayreuther Eichala konnte Jung-Siegfried aber nicht stemmen (das 0,5 Liter – Eichala wiegt knapp 900 Gramm), der Zinnkrug wird aber bis heute in Verbindung mit den Festspielen gebracht: Die Stadt Bayreuth überreicht ihn als Dankeschön an langjährige Mitwirkende des Wagner-Marathons. Wer den Festspielen schon 20 Jahre und länger verbunden ist, erhält auch noch andere Präsente. Spitzenreiter bei der diesjährigen Würdigung: Chordirektor Eberhard Friedrich (25 Jahre). Für 20 Jahre auf dem Grünen Hügel dankte die Stadt dem Musikdirektor Christian Thielemann, den Chorsängerinnen Gabriella Brancaccio, Johanna Dur, Gertrude Spitzer, den Musikern Michael Neuhaus und Frank Szathmáry-Filipitsch, dem Techniker Erik Steiner und dem Statisten Stephan Müller.
Foto: Catherine Foster und Georg Zeppenfeld mit kleinem Eichala (für 5 Jahre Bayreuth-Zugehörigkeit)