Nach 29 Aufführungen im Festspielhaus gehen die 110. Bayreuther Festspiele am heutigen Tag erfolgreich zu Ende. Mehr als 50.000 Zuschauerinnen und Zuschauer besuchten die diesjährigen Festspiele.
Im Mittelpunkt standen die beiden Neuinszenierungen von „Der Ring des Nibelungen“ und „Tristan und Isolde“. Letztere Produktion wurde kurzfristig in den Spielplan aufgenommen, um im Falle denkbarer Infektionsausbrüche in den Kollektiven spielfähig zu bleiben und wird auch im nächsten Jahr wieder auf dem Spielplan stehen. Die Neuproduktion von „Ring des Nibelungen“ wurde mit Spannung erwartet, da sie bereits für 2020 vorgesehen war und diesjährig dreimal als Zyklus zur Aufführung gelangte.
Weiterhin gab es vier Aufführungen von „Der fliegende Holländer“, fünf Aufführungen von „Lohengrin“, fünf Aufführungen von „Tannhäuser“ sowie zwei Konzerte unter der musikalischen Leitung von Andris Nelsons.
Die Veranstaltungsreihe „Diskurs Bayreuth“ fand als Rahmenprogramm bereits zum siebten Mal statt. In diesem Jahr erlebten hunderte Besucherinnen und Besucher drei begeisterte Vorstellungen des Auftragswerkes „Nach Tristan“ im Kino Reichshof mit den großartigen Künstlern Dagmar Manzel und Sylvester Groth. Die zwei umjubelten Open-Air-Konzerte im Festspielpark genossen mehr als 8000 Besucherinnen und Besucher, im nächsten Jahr soll es diese Konzerte wieder geben. Der “Diskurs Bayreuth” ging in diesem Jahr außerdem hinaus in die Stadt und in die Natur. Auf vier diskursiven Pilgerpfaden, die vom Publikum für die Dauer der Festspiele mit Smartphone und Kopfhörern erschlossen werden konnten, verwandelte sich die Festspielstadt in ein Theoriegelände, wo Künstlerinnen und Künstler, Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler das Verhältnis von Kunst und Gesellschaft, Autonomie und Gesamtkunstwerk befragten mit Gesprächsausschnitten und Gedanken von Chaya Czernowin, Ulrich Konrad, Gundula Kreuzer, Konrad Kuhn, Thomas Macho, Cornelius Meister, Herfried Münkler, Isabel Mundry, Sergej Newski, Holger Noltze, Roland Schwab, Valentin Schwarz und Wolfgang Ullrich.
Bereits zum dreizehnten Mal fand, realisiert durch die BF Medien, das Projekt Wagner für Kinder statt. Eine eigens für Kinder geschaffene Version von Lohengrin wurde insgesamt zehn Mal mit großem Erfolg auf der Probebühne IV aufgeführt.
Die Baumaßnahmen am Bühnenturm werden nächstes Jahr abgeschlossen sein, es stehen dann 6 Rollstuhlplätze und ein Personenaufzug im Turm rechts zur Verfügung. Die Saalkapazität wird 1925 Plätze umfassen.
Die Bestellscheine der Bayreuther Festspiele 2023 werden in der ersten Dezemberhälfte versandt.
Der künstlerische Ausblick auf die nächsten Festspieljahre beinhaltet vielversprechende Debüts der Dirigentin Nathalie Stutzmann im „Tannhäuser“ und des Dirigenten Pablo Heras-Casado bei der Neuproduktion „Parsifal“, sowie die Rückkehr zweier großartiger Dirigenten, Semyon Bychkov für die Neuproduktion „Tristan und Isolde“ 2024 und Daniele Gatti für die Neuproduktion „Die Meistersinger von Nürnberg“ 2025.
Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit Ihnen im Jahr 2023, bleiben Sie gesund!