Aufführungsdatenbank

Die Stuttgarter Künstlerin rosalie war mit ihren Theater- und Bühnenbildprojekten für Oper, Ballett, Schauspiel und Film sowie mit ihren Ausstellungsprojekten in der zeitgenössischen Bild- und Lichtkunst international präsent. Sie hat in diesen künstlerischen Disziplinen neue Sprachen der Ästhetik entwickelt und mediale Vernetzungen in innovativen Grenzüberschreitungen realisiert.

Insbesondere seit ihren Bühnenbildern und Kostümen für den „Ring des Nibelungen“ bei den Bayreuther Festspielen von 1994 bis 1998 war rosalie einer internationalen Öffentlichkeit bekannt. Nach Wagners „Tristan und Isolde“ 2005 und „Tannhäuser“ erregte ihre Produktion „Lohengrin“ am NNTT – New National Theater Tokyo, Japan, große Aufmerksamkeit.

Wesentlich für ihr Schaffen waren spezifische Produktionen mit zeitgenössischer Musik, die vollkommen neue Formen des Zusammenspiels von Licht, Farbe und Rhythmus unter dem Blickwinkel experimenteller Räume eröffneten, so beispielsweise „HYPERION – Konzert für Licht und Orchester“ von Georg Friedrich Haas für die Donaueschinger Musiktage 2006.

Eine ihrer letzten Arbeiten realisierte rosalie mit einer großdimensionierten, mehrteiligen Lichtinstallation im April 2017 für die gerade neu eröffnete Elbphilharmonie Hamburg innerhalb des Lichtkunst-Konzerts „Mahler 8“ (Gustav Mahlers 8. Symphonie) in einer Koproduktion mit der Staatsoper Hamburg.

Innerhalb des facettenreichen Œuvre der Stuttgarter Künstlerin wurde vor allem die Lichtkunst zu einem zentralen Thema, und ihre großformatigen kinetischen Lichtskulpturen wurden von der Öffentlichkeit und den Medien mit großem Interesse wahrgenommen.

Zeitgenössische Materialien, Technologien von größter Komplexität und digitale Medien bildeten die Basis, auf der rosalie Lichtkunstwerke von enormer Farbkraft und Emotionalität hervorbrachte. Peter Weibel, Vorstand  des ZKM | Zentrum für Kunst und Medien in Karlsruhe, sprach von »neuen Universen des Lichts«.

Wichtige Werke der letzten Jahre waren die kinetischen Lichtinstallationen „HELIOS“ (2007–2009), „Séraphin“ (2007), „HYPERION_Fragment“ (2008–2009) sowie „CHROMA_LUX“, als permanente Lichtskulptur bis Ende 2010 im ZKM Karlsruhe ausgestellt.

2008 wurde ihre interaktive Lichtinstallation „HELIOS – La nube luminosa“ auf der 3. Internationalen Biennale für zeitgenössische Kunst in Sevilla präsentiert. 2013 realisierte rosalie für das Museum der bildenden Künste Leipzig drei großdimensionierte, kinetisch-
interaktive Licht- und Raumskulpturen als medial-gesteuerte Rauminszenierungen:
„WAGNER – Heldendisplay“, „KLINGER – Begehbare Landschaften der Melancholie“ und „MAY – Dead End“.  Weitere Lichtinstallationen folgten zwischen 2015 und 2017: „Light Flow | Light Stream“, eine temporäre kinetische Lichtskulptur über die gesamte Fassade der Staatsoper Hamburg und „Marathon der Tiere“, eine audiovisuelle Installation im Großformat bei der „Lichtsicht 5“, der Projektions-Biennale in Bad Rothenfelde, 2015/16 und im „Best Off“ ebendort 2017/18.  Von März 2016 bis Januar 2018 war zuletzt ihre begehbare kinetische Lichtskulptur „Lichtwirbel“ in der Schaufler Foundation, Museum Schauwerk Sindelfingen ausgestellt.

rosalie studierte Germanistik und Kunstgeschichte an der Universität Stuttgart und Malerei, Grafik, plastisches Arbeiten sowie Bühnen- und Kostümbild an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart.

Seit 1995 war sie Professorin und hatte einen Lehrstuhl für Bühnen- und Kostümbild an der Hochschule für Gestaltung in Offenbach am Main.

1988 erhielt rosalie den ersten Preis der „1. Münchener Biennale – Internationales Festival für neues Musiktheater“, 2008 den Europäischen Kulturpreis für ihr künstlerisches Gesamtwerk, 2009 den Walter-Fink-Preis des ZKM Karlsruhe für intermediale Disziplinen und 2013 den Verdienstorden des Landes Baden-Württemberg.