Andreas Conrad
Der international gefragte Tenor Andreas Conrad gastierte im Frühjahr 2016 in der Philharmonie de Paris als Klaus Narr in Schönbergs Gurrelieder (D: Philippe. Jordan). Derzeit verkörpert er die Partie des Edmund in einer Neuproduktion von Aribert Reimanns Lear an der Opera National de Paris / Palais Garnier (R: Calixto. Bieito / D: Fabio. Luisi). Im Sommer 2016 ist er erneut als Mime (Das Rheingold und Siegfried) bei den Bayreuther Festspielen zu hören (R: Frank Castorf / D: Marek Janowski).
Die große Vielseitigkeit seines Repertoires spiegeln weitere Gastspiele des Jahres 2017 wieder. Das Jahr beginnt und endet für Andreas Conrad jeweils mit einem Gastspiel an der Opéra National de Paris. Hier wirkt er im Januar / Februar 2017 in einer Wiederaufnahme von Mozarts Die Zauberflöte (R: Robert Carsen / Dir. Henrik Nánási) als Monostatos mit. Im Dezember 2017 wird er dort als Tscherewin in Patrice Chereaus Inszenierung an Aus einem Totenhaus von Leoš Janáček zu erleben sein, den er seit der Premiere im Jahr 2007 in Wien immer wieder bei diversen internationalen Gastspielen dieser Produktion (u. a. in New York und Mailand) gesungen hat.
Zunächst als Spieltenor erfolgreich, deutete sich bereits mit seinem ersten Hauptmann in Bergs Wozzeck an der Komischen Oper 2004/05 ein Fachwechsel an; den Hauptmann hat er inzwischen erfolgreich bei den Wiener Festwochen unter Daniel Harding und an der Bastille-Oper in Paris verkörpert. Mit seinem Debüt als Aron in Willy Deckers viel beachteter Inszenierung von Schönbergs Moses und Aron bei der RuhrTriennale 2009 hat Andreas Conrad den Wechsel zum Charaktertenor endgültig vollzogen. Ebenfalls 2009 gab er sein Partiedebüt als Mime in Wagners Siegfried an der Washington Opera. 2011 folgte der erste Herodes in Salome an der Opéra de Monte Carlo unter Asher Fisch; mit dieser Partie gastierte Andreas Conrad inzwischen an mehreren Häusern, zuletzt 2014 an der Bayerischen Staatsoper. 2012 sang er in der Berliner Philharmonie seinen ersten Rheingold-Mime unter Marek Janowski – ein Mitschnitt liegt auf CD vor. 2014 gab Andreas Conrad sein Partiedebüt als Loge in Wagners Das Rheingold unter Gianluigi Gelmetti in Monte Carlo, in Genf sang er den Mime sowohl in Das Rheingold als auch in Siegfried unter Ingo Metzmacher. Weitere Stationen in der Karriere von Andreas Conrad waren 2014 Eisenstein in Die Fledermaus an der Semperoper in Dresden; 2012 eine Tournée mit Moses und Aron unter Sylvain Cambreling mit dem SWR Orchester – die daraus entstandene CD-Aufnahme wurde mit dem Preis der deutschen Schallplattenkritik ausgezeichnet; 2011 Die Frau ohne Schatten bei den Salzburger Festspielen (mit DVD-Aufzeichnung) unter Christian Thielemann; Janaceks Aus einem Totenhaus 2007 unter Pierre Boulez in Wien und Aix-en-Provence (mit DVD) sowie später unter Esa-Pekka Salonen an der Metropolitan Opera New York und an der Mailänder Scala oder 2004 eine erste Zusammenarbeit mit Placido Domingo beim Wiener Klangbogen 2004 in Carlo Menottis Goya.
Andreas Conrad arbeitet ebenfalls mit Dirigenten wie Stefan Blunier, Placido Domingo, Sir Collin Davis, Hartmut Haenchen, Andrew Litton, Seji Ozawa, Simone Young und David Zinman zusammen, Regisseure wie Christof Loy, Vincent Boussard, Willy Decker, Richard Jones, Harry Kupfer, Hans Neuenfels oder Dieter Dorn schätzen seine Bühnenpräsenz, Spielfreude und stimmliche Ausstrahlung.
Aus Magdeburg stammend studierte Andreas Conrad in Dresden Gesang und absolvierte das Opernstudio der Semperoper. 1984 bis 2007 war er Ensemblemitglied der Komischen Oper Berlin. 1998 wurde Andreas Conrad zum Berliner Kammersänger ernannt.
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
2017 | Siegfried | Mime |
2017 | Das Rheingold | Mime |
2016 | Siegfried | Mime |
2016 | Das Rheingold | Mime |
2015 | Siegfried | Mime |
2015 | Das Rheingold | Mime |