Aufführungsdatenbank

Barbro Ericson

Seit 1950 Gesangstudium an der Musikakademie von Stockholm und an der dortigen Königlichen Schwedischen Opernschule bei Arne Sunnegaard. 1956 Bühnendebüt an der Königlichen Oper Stockholm als Eboli im »Don Carlos« von Verdi, seit 1958 gefeiertes Mitglied der Stockholmer Oper, an der sie bereits 1956 in der Uraufführung der Oper »Porträttet« von H. Rosenberg und 1965 in der Uraufführung von K.B. Blomdahls Oper »Herr von Hancken« mitwirkte. Durch Gastspiele wurde die Künstlerin international bekannt. So gastierte sie an der Londoner Covent Garden Oper und bei den Festspielen von Edinburgh, in Berlin und Hamburg, in Helsinki, Kopenhagen, Oslo, an Bühnen in Frankreich, Italien und Holland. 1964 sang sie an der Grand Opéra Paris die Venus im »Tannhäuser« die gleiche Partie wie auch die Kundry im »Parsifal« übernahm sie bei den Bayreuther Festspielen von 1964. 1966 wirkte sie bei den Festspielen von Athen als Eboli in Verdis »Don Carlos« mit, 1967 bei den Osterfestspielen von Salzburg unter H. von Karajan in der »Walküre«. 1974 trat sie beim Edinburgh Festival in Erscheinung. Debüt an der Metropolitan Oper New York 1968 als Fricka in der »Walküre«, 1976-77 als Herodias in »Salome« dort sehr erfolgreich. Sie wirkte am 12.4.1978 an der Stockholmer Oper in der Uraufführung der Oper »Le grand Macabre« von G. Ligeti in der Partie der Mescalina mit. Von ihren großen Bühnenpartien sind noch der Orpheus in der gleichnamigen Oper von Gluck, die Carmen, die Ulrica in Verdis »Ballo in maschera«, die Amneris in »Aida«, die Quickly im »Falstaff« von Verdi, die Marie im »Wozzeck« von A. Berg, die Madame de Croissy in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, die Mother Goose wie die Türkenbaba in »The Rake's Progress« von Strawinsky, die Miss Jessel in »The Turn of the Screw« von B. Britten, die Mutter in »Il Prgioniero« von Dallapiccola, die Klytämnestra in »Elektra« und die Amme in der »Frau ohne Schatten« von Richard Strauss nachzutragen. Dazu hatte sie auch als Konzert- und Oratoriensängerin eine große Karriere. 1968 Ernennung zur schwedischen Hofsängerin, 1978 Verleihung des Ordens »Litteris et artibus«. Mit ihrer umfangreichen, kraftvollen Stimme meisterte die Künstlerin ein Repertoire, das neben Alt- auch mehrere dramatische Sopranpartien umfaßte, vor allem aber Wagner-Heroinen, enthielt.

Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1964 Parsifal Kundry
1964 Tannhäuser Venus