Benno Kusche
Er erhielt seine Ausbildung an der Akademie des Badischen Staatstheaters Karlsruhe und bei Fritz Harlan in Freiburg i. Br. Er debütierte 1938 bei den Heidelberger Opernfestspielen und sang 1938 am Stadttheater Koblenz als erste Partie den Renato in Verdis »Maskenball«. Er kam dann für die Jahre 1939-42 am das Stadttheater von Augsburg, mußte 1942-44 in einer Waffenfabrik arbeiten und wurde schließlich Soldat. 1946 wurde er an die Bayerische Staatsoper in München verpflichtet; seit 1958 war er Mitglied der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Er gastierte erfolgreich an den Staatsopern von Wien und Stuttgart, an der Mailänder Scala und am Théatre de la Monnaie Brüssel. 1953 sang er bei einem Gastspiel der Münchner Staatsoper an der Covent Garden Oper London (wo er auch bereits 1952 aufgetreten war) den La Roche in der englischen Erstaufführung der Oper »Capriccio« von R. Strauss. Bei den Festspielen von Glyndebourne übernahm er 1954 den Leporello im »Don Giovanni«, 1963-64 den La Roche im »Capriccio«, 1963 auch den Minister im »Fidelio«. Bei den Festspielen von Salzburg wirkte er in der Uraufführung der Oper »Antigonae« von Carl Orff (9.8.1949) mit; er sang bei den Festspielen von Bregenz und Florenz, an den Opernhäusern von Zürich, Amsterdam und Philadelphia, am Teatro Colón Buenos Aires und an der Komischen Oper Berlin (Papageno in der Inszenierung der »Zauberflöte« durch Walter Felsenstein 1958). In der Saison 1971-72 war er an der Metropolitan Oper New York anzutreffen, wo er als Beckmesser in den »Meistersingern« debütierte. Den Beckmesser sang er dann auch bei den Bayreuther Festspielen des Jahres 1974. Man schätzte ihn auch als Konzertsolisten in einem sehr vielseitigen Repertoire. Mit besonderer Vorliebe übernahm er Partien in Operetten. Verheiratet mit der Sopranistin Christine Görner. Bis 1986 gehörte er der Münchner Staatsoper an, 1958-62 war er auch an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg engagiert; durch Gastverträge war er dem Opernhaus von Köln (1959-73) und der Hamburger Staatsoper (1959-66) verbunden. Noch bis 1996 war er als Operettensänger und als Schauspieler bei Tournee-Bühnen tätig. 1952-76 gastierte er mehrfach an der Staatsoper von Wien (u.a. als Faninal im »Rosenkavalier« und als Zsupan im »Zigeunerbaron«), 1961-68 auch am Théâtre de la Monnaie Brüssel, 1956 am Teatro Colón Buenos Aires, 1959 beim Maggio musicale Florenz (als Leporello im »Don Giovanni«). Ergänzend seien aus seinem Bühnenrepertoire noch der Titelheld in »Figaros Hochzeit«, der Alfonso in »Così fan tutte«, der Waldner in »Arabella« von R. Strauss, der König in »Die Kluge« von C. Orff, der Teufel in »Schwanda der Dudelsackpfeifer« von J. Weinberger und der Frank in der »Fledermaus« genannt.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999.
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
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1974 | Die Meistersinger von Nürnberg | Sixtus Beckmesser, Stadtschreiber |