Aufführungsdatenbank

Carlos Alexander

Er besuchte Schulen in Mexico City, in der Schweiz und in Berlin. In Berlin studierte er u.a. bei A. Schadow Orchesterleitung, Komposition und Gesang und vollendete diese Ausbildung bei dem berühmten Bariton Friedrich Schorr in New York. 1940 debütierte er in St. Louis als Monterone im »Rigoletto«, 1941 sang er dort den Masetto im »Don Giovanni«. Bis 1948 hatte er in den USA, in Mittel- und Südamerika bedeutende Erfolge als Opernsänger, vor allem in Partien aus dem Baßfach. 1948 kam er als Universitätslehrer in den Staat Utah; hier gründete er in Salt Lake City eine Operngesellschaft, bei der er während fünf Spielzeiten mehr als 20 Opern inszenierte und teilweise auch dirigierte. 1955 ging er nach Deutschland. Hier sang er zuerst an den Stadttheatern von Münster (Westfalen) und Krefeld, dann am Staatstheater von Hannover und seit 1958-61 am Opernhaus von Köln. 1960 sang er dort in der Premiere von Prokofieffs »L'Ange de feu« (»Der feurige Engel«). 1961 wurde er an die Staatsoper von Stuttgart verpflichtet, an der er bereits vorher mehrfach gastiert hatte, und deren Mitglied er bis 1975 blieb. Er gab weiterhin Gastspiele an den Opern von Köln, München und Düsseldorf. 1961 sang er an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg in der Uraufführung der Oper »Die Ameise« von P. Ronnefeld. 1961 gastierte er beim Maggio musicale Florenz als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss und bei den Festspielen von Glyndebourne, 1966 wirkte er beim Edinburgh Festival mit; auch an der Städtischen Oper Berlin, am Théâtre de la Monnaie Brüssel und an der Wiener Staatsoper war er zu Gast, 1963-64 bei den Bayreuther Festspielen als Beckmesser in den »Meistersingern«. 1965 sang er an der Grand Opéra Paris den Jochanaan in »Salome« von R. Strauss. An der Stuttgarter Staatsoper wirkte er in der Uraufführung der Oper »Prometheus« von Carl Orff in der Titelrolle mit (24.3.1968), bei den Festspielen von Schwetzingen in der von H.W. Henzes »Elegie für junge Liebende« (20.5.1961), in deren Premiere er dann auch 1961 bei den Festspielen von Glyndebourne auftrat. Zu seinen weiteren Rollen zählten der Alfonso in »Così fan tutte«, der Wolfram im »Tannhäuser«, der Wotan, der Wamderer und der Gunther im Ring-Zyklus, der Barromeo in »Palestrina« von H. Pfitzner, der Faust in Busonis »Doktor Faust«, der Moses in »Moses und Aron« von Schönberg und die Titelpartie in Verdis »Simon Boccanegra«. Er wirkte als Pädagoge am Salzburger Mozarteum.

Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1964 Die Meistersinger von Nürnberg Sixtus Beckmesser, Stadtschreiber
1963 Die Meistersinger von Nürnberg Sixtus Beckmesser, Stadtschreiber

* 15.10.1915 in Utica (NY), USA

† 04.09.1991 in Stuttgart

Stimmlage: Baß-Bariton