Eike-Wilm Schulte
Gesangstudium an der Musikhochschule Köln bei Clemens Glettenberg und bei Josef Metternich. Bühnendebüt 1966 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg als Sid in »Albert Herring« von B. Britten; 1969 wirkte er bei den Festspielen von Schwetzingen in der Uraufführung von G. Klebes »Märchen von der schönen Lilie« mit. 1969 wechselte er an das Stadttheater Bielefeld, wo er bis 1973 25 große Partien seines Stimmfachs sang, darunter den Papageno in der »Zauberflöte«, den Germont-père in »La Traviata« und den Alfred Ill im »Besuch der alten Dame« von G. von Einem mit Martha Mödl als Partnerin. 1973-88 Mitglied des Staatstheaters Wiesbaden. Hier wie bei Gastspielen an den Staatsopern von München und Hamburg, den Staatstheatern von Hannover, Braunschweig, Darmstadt und Karlsruhe sang er ein ausgedehntes Repertoire aus dem Kavaliers- wie dem Charakterfach. Auslandsverpflichtungen führten ihn an die Opernhäuser von Rom, Monte Carlo und Zürich, an das Teatro Fenice Venedig (1987 als Heerrufer im »Lohengrin«), an das Teatro Massimo Palermo (1988 in »Die schweigsame Frau« von R. Strauss), an das Teatro Liceo Barcelona, nach London und Bergen (Norwegen). 1988 folgte er einem Ruf an die Staatsoper von München. Er sang bei den Festspielen von Schwetzingen und beim Flandern Festival. Er wirkte in mehreren Uraufführungen von Opern des Komponisten Volker David Kirchner mit, so als Henrik in »Die Trauung« (Wiesbaden, 1974), als Babel in »Die fünf Minuten des Isaak Babel« (Wuppertal, 1980) und als Ezechiel in »Das kalte Herz« (Wiesbaden, 1981); zu seinen Glanzrollen zählte auch der Meister Florian in »Das Spielwerk und die Prinzessin« von F. Schreker. 1988-91 und 1993 sang er bei den Festspielen von Bayreuth den Heerrufer im »Lohengrin«, 1993 und 1995 den Wolfram im »Tannhäuser«. 1990 Gastspiel am Théâtre Châtelet Paris als Beckmesser in den »Meistersingern«, 1992 an der Staatsoper Dresden als Alidoro in »La Cenerentola« von Rossini, 1994 am gleichen Haus (und 1993 an der Staatsoper Berlin und am Deutschen Opernhaus Berlin) als Beckmesser in den »Meistersingern«; seit 1991 an der Berliner Staatsoper zu Gast, u.a. 1996 als Gunther in der »Götterdämmerung«. Am Théâtre de la Monnaie Brüssel hörte man ihn 1990 als Heerrufer, ebenso 1991 beim Festival von Taormina und in der Saison 1990-91 an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, 1993 in Wiesbaden (und 1995 an der Staatsoper von Hamburg) als Germont-père in »La Traviata«. In der Saison 1990-91 debütierte er an der Metropolitan Oper New York in der »Zauberflöte«. In Hamburg und Köln gastierte er als Faninal im »Rosenkavalier«; in London übernahm er 1991 ein Solo in der 8. Sinfonie von Gustav Mahler. Große Karriere als Oratorien-, Lieder- und Rundfunksänger. Im deutschen Fernsehen sang er die Titelrolle in der Barockoper »L'Artigiano gentiluomo« von J.A. Hasse.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
1998 | Götterdämmerung | Gunther |
1995 | Tannhäuser | Wolfram von Eschenbach |
1993 | Lohengrin | Der Heerrufer des Königs |
1993 | Tannhäuser | Wolfram von Eschenbach |
1992 | Tannhäuser | Wolfram von Eschenbach |
1991 | Lohengrin | Der Heerrufer des Königs |
1990 | Lohengrin | Der Heerrufer des Königs |
1989 | Lohengrin | Der Heerrufer des Königs |
1988 | Lohengrin | Der Heerrufer des Königs |