Eleanor Steber
Sie erhielt ihren ersten Unterricht durch ihre Mutter, studierte dann sechs Jahre am New England Conservatory in Boston bei W. Whitney und schließlich bei Paul Althouse in New York. 1936 debütierte sie bei der Commonwealth Opera Boston als Senta im »Fliegenden Holländer«. 1940 kam sie an die Metropolitan Oper New York, wo sie als erste Partie die Sophie im »Rosenkavalier« vortrug, nachdem sie den Wettbewerb Auditions of the Air gewonnen hatte. Die Metropolitan Oper wurde zu ihrer eigentlichen künstlerischen Heimat. Sie sang hier in deren New Yorker Haus während 22 Spielzeiten 33 Partien in insgesamt 287 Vorstellungen. Von den Partien, die sie dort übernahm, sind die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Pamina in der »Zauberflöte«, die Desdemona in Verdis »Othello«, die Elsa im »Lohengrin« und die Eva in den »Meistersingern« besonders zu nennen. 1946 sang sie die Konstanze in der Metropolitan-Premiere (!) von Mozarts »Entführung aus dem Serail«, 1955 die Titelrolle in der Richard Strauss-Oper »Arabella«, 1959 die Marie im »Wozzeck« von A. Berg. 1966 ersetzte sie an der Metropolitan Oper Dorothy Kirsten als Minnie in »La Fanciulla del West« von Puccini. 1945 unternahm sie mit dem Ensemble der Oper von San Francisco eine Nordamerika-Tournee. 1947 trat sie bei den Festspielen von Glyndebourne als Gräfin in »Figaros Hochzeit« auf, 1948 und 1953 gastierte sie beim Festival von Edinburgh. 1953 sang sie bei den Festspielen von Bayreuth die Elsa im »Lohengrin«. 1954 trat sie beim Maggio musicale von Florenz als Minnie in »La Fanciulla del West« von Puccini, 1955 als Arabella von R. Strauss auf. Am 15.1.1958 wirkte sie an der Metropolitan Oper in der Uraufführung von Samuel Barbers »Vanessa« in der Titelrolle mit; diese Partie sang sie auch 1958 bei den Festspielen von Salzburg, bei denen sie im gleichen Jahr in einem Mozart-Konzert auftrat. Bis 1970 blieb sie an der Metropolitan Oper tätig und trat dann von der Bühne ab. Bedeutende Karriere als Konzertsängerin. 1963-75 leitete sie eine Gesangsabteilung am Cleveland Institute. Sie wohnte später in Jefferson (Long Island). - Ausdrucksstarke, steigerungsfähige Sopranstimme, sowohl im Wagner-, im Mozart wie im Verdi-Gesang bewundert. Die Entwicklung ihrer Stimme ist dadurch gekennzeichnet, daß sie anfänglich die Sophie, später die Marschallin im »Rosenkavalier« sang; auch als Marie im »Wozzeck« von A. Berg und in modernen Werken erfolgreich aufgetreten.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
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1953 | Lohengrin | Elsa von Brabant |