Eva-Maria Bundschuh
Sie erlernte zuerst den Beruf einer Textilmeisterin, studierte dann Gesang in Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) bei Emmy Senff-Thieß, darauf in Leipzig bei Helga Forner. 1967 debütierte sie am Carl Maria von Weber-Theater in Bernburg (Bezirk Anhalt) als Hänsel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck. Nachdem sie zwei Jahre lang an dieser Bühne aufgetreten war, wurde sie 1969 an das Theater von Karl-Marx-Stadt (Chemnitz) verpflichtet, dem sie bis 1974 angehörte. 1974-77 war sie Mitglied des Musiktheaters von Potsdam. Seit 1976 war sie auch Mitglied der Staatsoper Berlin, später durch einen Gastspielvertrag diesem Haus verbunden. Mit ihrer Berufung an die Komische Oper Berlin begann 1981 für die Künstlerin eine große, internationale Karriere. Hatte sie ursprünglich Partien aus dem Mezzosopran-Fach wie die Carmen, die Dorabella in »Così fan tutte« oder die Prinzessin Eboli im »Don Carlos« von Verdi gesungen, so wandte sie sich seit etwa 1978 mehr dem Sopran-Repertoire zu und hatte jetzt in Aufgaben wie der Leonore in Verdis Oper »La forza del destino«, den Sopranpartien in »Hoffmanns Erzählungen« von Offenbach, der Eva in den »Meistersingern«, der Freia im »Rheingold«, der Violetta in »La Traviata«, der Musetta in Puccinis »La Bohème«, der Rosalinde in der »Fledermaus« und der Donna Anna im »Don Giovanni« ihre Erfolge. In der letztgenannten Partie gastierte sie 1983 am Opernhaus von Leipzig, 1986 gestaltete sie an der Staatsoper Berlin die Jenufa in der gleichnamigen Oper von Janácek, am 28.9.1985 die Titelpartie in der Uraufführung der Oper »Judith« von S. Matthus, 1988 die Isolde im »Tristan«. 1987-88 hörte man sie an der Komischen Oper Berlin als Donna Anna und als Salome von R. Strauss, 1988-92 bei den Festspielen von Bayreuth als Gutrune in der »Götterdämmerung« und als Helmwige in der »Walküre«. Die Salome sang sie auch bei einem Gastspiel 1988 in Amsterdam. 1986 wirkte sie bei den Salzburger Festspielen in Aufführungen der Barock-Oper »La Rappresentazione di anima e di corpo« von Emilio de Cavalieri mit. Sie gastierte weiter bei den Festspielen von Wiesbaden, an der Nationaloper von Bukarest, am Bolschoj Theater Moskau, in Kiew und Tartu (Dorpat) und in Japan, 1992 an der Welsh Opera Cardiff als Chrysothemis in »Elektra« von R. Strauss, 1993 an der Berliner Staatsoper, 1996 in Toronto als Senta im »Fliegenden Holländer«, 1994 am Muziektheater Asterdam in der Titelrolle der Oper »Lady Macbeth von Mzensk« von Schostakowitsch, 1996 am Teatro Colón Buenos Aires als Freia im »Rheingold«, am Teatro Municipal Rio de Janeiro als Chrysothemis, in Amsterdam als Titelheldin in »Elektra«. Auch als Konzertsängerin hervorgetreten.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
1992 | Götterdämmerung | Gutrune |
1992 | Die Walküre | Helmwige |
1991 | Götterdämmerung | Gutrune |
1991 | Die Walküre | Helmwige |
1990 | Götterdämmerung | Gutrune |
1990 | Die Walküre | Helmwige |
1989 | Götterdämmerung | Gutrune |
1989 | Die Walküre | Helmwige |
1988 | Götterdämmerung | Gutrune |
1988 | Die Walküre | Helmwige |