Eva Randová
Sie studierte Pädagogik und wurde Lehrerin für Mathematik und Sport. Sie war mehrfach tschechische Meisterin in Schwimmwettbewerben. Sechsjähriges Gesangstudium bei Frau J. Svábová in Ustí nad Labem (Aussig), dann Besuch des Konservatoriums von Prag für ein Jahr. Sie fand ihr erstes Engagement am Staatstheater von Ostrava (Mährisch Ostrau), wo sie 1962 debütierte und bereits die großen Partien ihres Stimmfachs sang: die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Ortrud im »Lohengrin«, die Carmen, die Amneris in »Aida«, die Azucena im »Troubadour«, die Küsterin in »Jenufa« von Janácek und die Fürstin in »Rusalka« von Dvorák. Sie gastierte bereits in dieser Zeit an der Prager Nationaloper, an die sie 1969 berufen wurde. Über das Opernhaus von Nürnberg kam sie 1971 an die Staatsoper von Stuttgart, deren Mitglied sie seitdem blieb, und wo sie seit 1979 auch lebte. Gastspiele an den Staatsopern von Hamburg und München, am Deutschen Opernhaus Berlin, an der Grand Opéra Paris, in San Francisco und Zürich sowie an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg. Seit 1973 wirkte sie bei den Wagner-Festspielen von Bayreuth mit, wo sie die Gutrune (1973-75), die Fricka (1976-77), die Waltraute (1973-75) im Nibelungenring, 1973 ein Blumenmädchen und 1975-77 wie 1981 mit sensationallem Erfolg die Kundry im »Parsifal« sang. 1975 ersetzte sie bei den Salzburger Festspielen Christa Ludwig in der Partie der Eboli in Verdis »Don Carlos«, die sie dann bis 1978 in Salzburg sang. An der Covent Garden Oper London gastierte sie seit 1977, u.a. als Ortrud im »Lohengrin«, als Venus im »Tannhäuser«, als Marina im »Boris Godunow« und 1986-87 sehr erfolgreich als Küsterin in Janáceks »Jenufa«. 1981 sang sie als Antrittsrolle an der Metropolitan Oper New York die Fricka in der »Walküre«, 1987 hörte man sie dort als Venus im »Tannhäuser«. An der Wiener Staatsoper gastierte sie 1987 als »Rusalka« von Dvorák, bereits 1978 bei den Münchner Opernfestspielen als Ortrud im »Lohengrin«. 1984 wirkte sie bei den Festspielen in der Arena von Verona mit, 1985 sang sie beim Festival von Orange die Marina im »Boris Godunow«, 1986 an der Stuttgarter Oper die Küsterin in »Jenufa«. In Dvoráks »Rusalka« sang sie gern sie die Partien der Fürstin und der Hexe als Doppelrolle. 1990 trat sie an der Hamburger Staatsoper, 1992 in der Neuen Musikhalle Athen (Megaron Mousikis Athenon) als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss auf, am Teatro Liceo Barcelona 1990 als Marina im »Boris Godunow«, an der Covent Garden Oper London 1994 als Kabanicha in »Katja Kabanowa« von Janácek, in Stuttgart 1995 als Clarissa in »L'Amour des trois oranges« von Prokofieff. Bedeutende Konzert- und Oratoriensängerin. Seit 1994 leitete sie als Intendantin die Staatsoper (ehemals Smetana-Theater) Prag.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
1981 | Parsifal | Kundry |
1977 | Die Walküre | Fricka |
1977 | Das Rheingold | Fricka |
1977 | Parsifal | Kundry |
1976 | Parsifal | Kundry |
1976 | Das Rheingold | Fricka |
1975 | Parsifal | Kundry |
1975 | Götterdämmerung | Gutrune |
1975 | Die Walküre | Waltraute |
1974 | Götterdämmerung | Gutrune |
1974 | Die Walküre | Waltraute |
1973 | Götterdämmerung | Gutrune |
1973 | Die Walküre | Waltraute |
1973 | Parsifal | Klingsors Zaubermädchen |