Frances Ginzer
Sie sang bereits als Kind von sieben Jahren im kanadischen Fernsehen. Sie studierte an der Universität von Calgary, wo sie den akademischen Grad eines Bachelor of Music erwarb, dann an der University of Texas (Master of Music 1979) und an der Universität von Toronto; auch durch Evelyn Dalberg in Düsseldorf pädagogisch betreut. 1981 Bühnendebüt bei der Canadian Opera Company Toronto als Clothilde in »Norma« (mit Joan Sutherland in der Titelrolle); sie trat dort auch als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen« auf. In den Jahren 1981-83 war sie hauptsächlich in Kanada als Konzert- und Oratoriensängerin zu hören. 1983 kam es zu ihrem europäischen Debüt am Staatstheater von Karlsruhe, wieder als Antonia in »Hoffmanns Erzählungen«, dessen Mitglied sie bis 1987 blieb. Seit 1987 hatte sie eine sehr erfolgreiche Karriere an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, wo sie 1993 einen Wechsel vom Koloratur- ins dramatische Fach vollzog und als erste Partie dieser Art die Titelrolle in Puccinis »Turandot« sang. Sie hatte eine ausgedehnte Gastspielkarriere mit Auftritten an den Staatsopern von München, Stuttgart und Hamburg, den Opernhäusern von Köln, Frankfurt a.M. und Zürich, der English National Opera London (1985 in der Titelrolle von Massenets »Manon«), der Welsh Opera Cardiff (1991 als Traviata), den Opernhäusern von Vancouver, Winnipeg, Edmonton und Calgary und der Staatsoper Warschau (1991 als Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel). 1994 kam es zu ihrem US- Debüt an der Oper von Dallas, 1995 gastierte sie an der Washington Opera als Senta im »Fliegenden Holländer«. Bei den Festspielen von Bayreuth sang sie 1994-96 die 3. Norn, 1995 auch eine der Walküren in der »Walküre«. Auf der Bühne trat sie in einem sehr umfangreichen Repertoire auf, aus dem im ersten Abschnitt ihrer Karriere die Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«, die Gräfin in »Figaros Hochzeit«, die Donna Anna im »Don Giovanni«, die Cleopatra in »Giulio Cesare« von Händel, die Lucia di Lammermoor, die Traviata, die Manon von Massenet, die Mimi in »La Bohème«, die Rosalinde in der »Fledermaus«, die Hanna Glawari in Lehárs »Lustiger Witwe«, die Frau Fluth in den »Lustigen Weibern von Windsor« von Nicolai, die Lakmé von Delibes, die Sophie im »Rosenkavalier«, die Leila in »Pêcheurs de perles« von Bizet und die Sulamith in der »Königin von Saba« von Goldmark genannt seien. Nach 1993 hörte man sie dann als Tosca, als Elisabeth im »Tannhäuser«, als Titelheldin in »La Gioconda« von Ponchielli, als Elsa im »Lohengrin«, als Brünnhilde im »Siegfried« (Düsseldorf 1996) und in weiteren Wagner-Partien, auch als Leonore im »Fidelio«.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
1998 | Götterdämmerung | 3. Norn |
1998 | Die Walküre | Helmwige |
1997 | Götterdämmerung | 3. Norn |
1997 | Die Walküre | Helmwige |
1996 | Götterdämmerung | 3. Norn |
1996 | Die Walküre | Helmwige |
1995 | Götterdämmerung | 3. Norn |
1995 | Die Walküre | Helmwige |
1994 | Götterdämmerung | 3. Norn |
1994 | Die Walküre | Helmwige |