Francisco Araiza
Geboren als Sohn eines Organisten und Musikwissenschaftlers. 1966 fiel an der Universität von Mexico City, wo er Betriebswirtschaft studierte, seine Stimme im Universitätschor auf, worauf er 1968 mit dem Gesangstudium begann. 1969 sang er in einem Konzert in Mexico City Schumanns »Dichterliebe« hierbei hörte ihn die Pädagogin Irma Gonzalez, die ihn nun weiter ausbildete. Obwohl er bereits erfolgreich in Konzerten als Solist auftrat, schloß er 1972 das Studium der Betriebswirtschaft ab. Nach weiteren Studien bei der Lehrerin Erika Kubacsek hatte er 1973 einen aufsehenerregenden Erfolg in Haydns »Schöpfung« als erste Opernpartien sang er 1973 in Mexico City den des Grieux in »Manon« von Massenet und den Rodolfo in Puccinis »La Bohème«. 1974 wurde er an das Staatstheater von Karlsruhe verpflichtet, setzte jedoch seine Ausbildung weiter in München bei Richard Holm und Erik Werba fort. 1975 gastierte er erstmals am Opernhaus von Zürich als Ferrando in »Così fan tutte« und war seit 1978 vertraglich mit diesem Theater verbunden. Seit 1976 Gastspiele an den Opernhäusern von Düsseldorf, Brüssel, Nürnberg, Stuttgart und Luxemburg. 1977 erregte sein Ferrando in »Così fan tutte« bei den Festspielen von Aix-en-Provence Aufsehen, kurz darauf sein Tamino an der Oper von Mexico City.Er sang 1978 erstmals an der Staatsoper von München, deren Mitglied er wurde, und 1978-79 bei den Festspielen von Bayreuth (Steuermann im »Fliegenden Holländer«). Sehr erfolgreich auch bei den Festspielen von Salzburg. Hier übernahm er 1981-82 den Fenton im »Falstaff« von Verdi, 1982-85 den Ferrando in »Così fan tutte«, 1988-89 den Ramiro in Rossinis »La Cenerentola«, 1991 die Titelrolle in »La clemenza di Tito« von Mozart. 1981 sang er bei den gleichen Festspielen das Tenor-Solo in der »Schöpfung« von J. Haydn, 1983 im Stabat mater von Rossini, 1984 im »Elias« von Mendelssohn, 1987 im »Lied von der Erde« von G. Mahler; 1986-89 gab er dort viel beachtete Liederabende. 1981 Gastspiel an der Pariser Grand Opéra in Rossinis »Semiramide«. Auch an der Metropolitan Oper New York aufgetreten (1984) Belmonte in der »Entführung aus dem Serail«, 1993 Walther von Stolzing in den »Meistersingern«, 1995 Gustavo (Riccardo) in Verdis »Un Ballo in maschera«. An der Mailänder Scala gastierte er 1987 als Don Ottavio im »Don Giovanni«, an der Oper von Chicago 1984 als Belmonte, 1990 als Herzog im »Rigoletto«, am Teatro Liceo Barcelona 1988 als Faust von Gounod. 1989 hörte man ihn in Versailles als Alfredo in »La Traviata«, am Teatro Fenice Venedig als Lohengrin. 1991 großer Erfolg an der Meropolitan Oper New York als Tamino. Als Liedersänger trat er u.a. bei einer Japan- Tournee hervor. 1992 sang er an der Opéra Bastille Paris den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen«, 1993 an der Covent Garden Oper London den Herzog im »Rigoletto«, 1994 den Riccardo (Gustavus) in »Un Ballo in maschera«. 1994 trug er an der Münchner Staatsoper den Walther von Stolzing, 1995 am Opernhaus Bonn den Florestan im »Fidelio«, an der Staatsoper Wien den Hoffmann in »Hoffmanns Erzählungen« vor. - Hervorragend schöner, nuancenreicher, lyrischer Tenor, zumal als Mozart-Interpret, später auch in schwereren Partien ausgezeichnet; dazu bedeutende Karriere im Konzertsaal.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
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1979 | Der fliegende Holländer | Der Steuermann |
1978 | Der fliegende Holländer | Der Steuermann |