Franz-Josef Selig
„The outstanding singing was Franz-Josef Selig's King Mark, whose shattering performance of his long monologue was the emotional highlight of the evening, and which inspired the OAE to their most insightful, impassioned playing.”
The Guardian, Tom Service, 2. August 2010 – Tristan und Isolde 2. Akt, BBC Proms, London
Franz-Josef Selig hat sich international als einer der renommiertesten Interpreten großer Basspartien etabliert. Regelmäßig ist er in den Rollen des Gurnemanz, König Marke, Sarastro, Rocco, Osmin, Daland, Fiesco und Fasolt an allen großen Opernhäusern der Welt und bei internationalen Festivals zu erleben.
Der Bassist schloss zunächst an der Staatlichen Hochschule für Musik in Köln das Studium der Kirchenmusik ab, bevor er in die Hochschulklasse Gesang von Claudio Nicolai wechselte. Anfangs gehörte er sechs Jahre als Ensemblemitglied dem Essener Aalto-Theater an. Seither ist Franz-Josef Selig als freischaffender Sänger tätig.
Gastengagements führten Franz-Josef Selig zuletzt nach London (Zauberflöte unter Sir Colin Davis), Wien (Parsifal unter Ingo Metzmacher), New York (Wagner Ring-Zyklus unter James Levine, Fabio Luisi), für eine Calixto Bieito Neuproduktion Fidelio und die Wiederaufnahme der Zauberflöte nach München und zu den Salzburger Festspielen. Als Komtur (Don Giovanni) unter Yannick Nézet-Séguin wie auch als Bartolo (Le Nozze di Figaro) unter Robin Ticciati gastierte Franz-Josef Selig bei den Salzburger Festspielen und sang unter Sylvain Cambreling am Teatro Real Madrid, sowie unter Philippe Jordan an der Pariser Bastille die Partie des Arkel in Débussys Pelléas et Melisande in einer Inszenierung von Bob Wilson. Im Sommer 2012 gab Franz-Josef Selig sein Debut bei den Bayreuther Festspielen als Daland (Der fliegende Holländer). Für 2013 ist er dort außerdem als Hunding in Die Walküre verpflichtet. Weitere Opernengagements führen ihn in der Saison 2013/2014 nach Barcelona mit Händels Agrippina, nach Madrid ans Teatro Real in Tristan und Isolde, erneut an die Opéra National de Paris (Zauberflöte und Tristan) sowie nach Toulouse (Daphne).
Ferner stehen in der Saison 2013/2014 Konzerte mit Beethovens 9. Sinfonie beim Beethovenfest Bonn unter Jonathan Nott und zum 100. Geburtstag des Wiener Konzerthauses unter der Leitung von Gustavo Dudamel an.
Von den Berliner Philharmonikern/Nikolaus Harnoncourt ist er zu Konzerten mit Schumanns ‚Faust‘-Szenen engagiert. Beim Schleswig-Holstein Musikfestival ist er mit dem 2. Akt aus Tristan und Isolde in einer konzertanten Aufführung unter Semyon Bychkov zu hören und er beendet die Saison im Juli mit der Entführung aus dem Serail am Festspielhaus Baden-Baden unter Yannick Nézet-Séguin.
Trotz seiner zahlreichen Konzert- und Opernengagements findet der Sänger Zeit für Liederabende: „Nicht viele echte Bässe wagen sich an die "Winterreise", doch Selig singt auch die Spitzentöne in klangschönem Piano, und wenn es dann doch mal tief hinab geht, wie in den "tiefsten Felsengründen" des "Irrlichts", dann ist da plötzlich die ganze Wucht und samtige Schwärze eines Ausnahme-Basses.“
General-Anzeiger Bonn, Gunild Lohmann, 16. Januar 2012
Auch für die kommende Saison sind wieder Liederabende u.a. in Frankfurt und Stuttgart mit Gerold Huber geplant. Ebenso ist das ‚Lieblingsprojekt‘ des Sängers, die Liedertafel mit Markus Schäfer, Christian Elsner und Michael Volle sowie Gerold Huber am Klavier, ist mit Vokalmusik von Schubert und Brahms wieder in deutschen Konzertsälen zu erleben. Franz-Josef Seligs Neigung zur Alten Musik zeigt sich in der Zusammenarbeit mit namhaften Dirigenten und auf diesem Gebiet etablierten Orchestern wie Nikolaus Harnoncourt und dem Concentus Musicus Wien, mit Philippe Herreweghe, René Jacobs oder der Akademie für Alte Musik Berlin.
Zahlreiche CD- und DVD-Produktionen dokumentieren die künstlerische Bandbreite dieses außergewöhnlichen Sängers - von Bachs Matthäus-Passion über Mozarts Zauberflöte (Royal Opera London/Sir Colin Davis), Don Giovanni (Wiener Staatsoper/Riccardo Muti), Le nozze di Figaro (Salzburger Festspiele/Nikolaus Harnoncourt), Die Entführung aus dem Serail (Gran Teatre del Liceu/Ivor Bolton/Christoph Loy) bis L’incoronazione di Poppea (Gran Teatre del Liceu/David Alden/Harry Bicket). Die Partie des Gurnemanz in Wagners Parsifal nahm er sowohl unter Christian Thielemann (Wiener Staatsoper, erschienen bei Deutsche Grammophon) als auch mit Marek Janowski und dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin (Pentatone) auf. Die DVD der Produktion Der Ring des Nibelungen (DG, Produktion der Metropolitan Opera New York, 2010) mit Franz-Josef Selig als Fasolt erhielt 2013 den Grammy Award als beste Opernaufnahme. Eine Lied-CD ist in Vorbereitung!
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
2013 | Die Walküre | Hunding |
2013 | Der fliegende Holländer | Daland |
2012 | Der fliegende Holländer | Daland |