George London
Eigentlicher Name George Burnstein; die Familie, aus der er stammte, war russischer Herkunft, lebte aber seit 1935 in Los Angeles. Zunächst Schüler von Richard Lert, von Hugo Strelitzer und Nathan Stewart in Los Angeles. 1942 debüt in Hollywood. Weitere Studien bei Enrico Rosati und bei Paola Novikova in New York. Er trat dann in Operetten und Musicals und 1943 an der Oper von San Francisco auf. 1947 Teil des »Belcanto-Trio«, das Tourneen durch die ganze Welt unternahm. Karl Böhm verpflichtete ihn 1949 für die Wiener Staatsoper, an der er als erste Partie den Amonasro in »Aida« ohne jegliche vorherige Probe sang und dabei einen sensationellen Erfolg erzielte. Seit 1949 war er an der Wiener Staatsoper zu hören. 1950 sang er bei den Festspielen von Glyndebourne. Bei den Festspielen von Bayreuth hatte er 1951-53, 1956-57 und 1961-62 als Amfortas, 1956, 1959 und 1961 als Fliegender Holländer große Erfolge; 1963 sang er dort das Baß-Solo in der 9. Sinfonie von Beethoven. 1951-66 war er Mitglied der Metropolitan Oper New York.1952 sang er an der Mailänder Scala und bei den Salzburger Festspielen des gleichen Jahres. 1952 sang er an der Covent Garden Oper London, 1962 an der Grand Opéra Paris. Seit 1956 gastierte er am Teatro Colón Buenos Aires. Weitere Gastspiele an den Opern von Chicago und San Francisco, in Amsterdam und Brüssel. Als erster amerikanischer Sänger trat er nach dem Zweiten Weltkrieg 1960 am Bolschoj Theater Moskau auf. 1962-64 war er in den Inszenierungen des Nibelungenrings durch Wieland Wagner in Köln der Wotan. 1962 sang er bei der Einweihung der Philharmonic Hall in New York in einer konzertanten Aufführung von de Fallas »L'Atlantida«. 1967 verlor er durch eine Teil-Stimmbandlähmung seine Singstimme, nachdem er in Wien ein letztes Konzert gegeben hatte. Er betätigte sich jetzt als Pädagoge, Regisseur und Manager. 1968 wurde er zum musikalischen Leiter des Kennedy Centre in Washington ernannt. Er inszenierte u.a. Mozarts »Zauberflöte« an der Juilliard School of Music New York, 1973-75 den Nibelungenring an den Opern von Seattle und San Diego. 1975 wurde er Direktor der Opera Society Washington. 1977 erkrankte er während einer Reise nach Bayreuth in München schwer und mußte jede Tätigkeit beenden. Er blieb bis zu seinem Tod ein Pflegefall. - Die warm timbrierte, ausdrucksstarke Stimme des Sängers, der dazu ein großer Schauspieler war, bewältigte ein sehr umfangreiches Repertoire, das seine Höhepunkte im Wagner-Gesang, aber auch in Mozart-Opern, im Bereich der russischen Oper und im Konzert- wie im Liedgesang hatte.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
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1964 | Parsifal | Amfortas |
1963 | IX. Symphonie | Bass |
1963 | Parsifal | Amfortas |
1962 | Parsifal | Amfortas |
1961 | Der fliegende Holländer | Der Holländer |
1961 | Parsifal | Amfortas |
1959 | Der fliegende Holländer | Der Holländer |
1957 | Parsifal | Amfortas |
1956 | Der fliegende Holländer | Der Holländer |
1956 | Parsifal | Amfortas |
1953 | Parsifal | Amfortas |
1952 | Parsifal | Amfortas |
1951 | Parsifal | Amfortas |