Gerlinde Lorenz
Sie wurde in Bochum erzogen und absolvierte ihr Musik- und Gesangstudium an der Wiener Musikakademie. Sie sang bereits sehr früh im Bayreuther Festspielchor. 1966 fand sie ihr erstes Engagement am Stadttheater von Regensburg. 1967 kam sie an die Wiener Volksoper und unternahm von dort aus Gastspiele an den Opernhäusern von Graz, Zürich, Frankfurt a.M. und Köln. Seit 1972 gastierte sie oft an der Wiener Staatsoper. Auch an der Deutschen Oper Berlin, an der Münchner Staatsoper und an holländischen Theatern als Gast aufgetreten. 1971 wurde sie Mitglied des Kölner Opernhauses (Debüt als Mimi in »La Bohème«), dem sie bis 1986 als Ensemblemitglied (danach als Gast) angehörte. Seitdem gab sie nur noch Gastspiele (u.a. 1989 in Mannheim und München) und trat im Konzertsaal auf. 1975 wirkte sie am Opernhaus von Zürich in der Uraufführung der Oper »Ein wahrer Held« von Giselher Klebe mit. 1985 sang sie am Stadttheater von Bielefeld die Lola in »Irrelohe« von F. Schreker, 1990 am Theater im Revier Gelsenkirchen die Ortrud im »Lohengrin«, die sie auch 1992 am Landestheater Oldenburg vortrug. Am Stadttheater von Bern übernahm sie in der Uraufführung der Oper »Die Richterin« von François Pantillon die Rolle der Stemma (12.5.1991). Bühnenpartien: Donna Elvira und Donna Anna im »Don Giovanni«, Pamina in der »Zauberflöte«, Eurydike im »Orpheus« von Gluck, Agathe im »Freischütz«, Leonore im »Fidelio«, Senta im »Fliegenden Holländer«, Elsa im »Lohengrin«, Eva in den »Meistersingern«, Sieglinde und Brünnhilde im Ring-Zyklus, Kundry im »Parsifal«, Elektra von R. Strauss, Tochter in »Cardillac« von Hindemith, Marie im »Wozzeck« von A. Berg, Elisabetta in Verdis »Don Carlos«, Charlotte im »Werther« von Massenet, Tatjana im »Eugen Onegin«, Jeanne in »Die Teufel von Loudun« von Penderecki, Saffi im »Zigeunerbaron«. Neben ihrem Wirken auf der Bühne war sie eine international geschätzte Konzertsopranistin. So gab sie Konzerte in Wien und Salzburg, in Barcelona und Paris, beim Festival Messidor in Toulouse und beim Bruckner-Fest in LinzDonau. Sie trat in Liederabenden u.a. in London und Paris auf und wurde als Lied-Interpretin wie auch durch ihren Vortrag moderner Musik bekannt. 1998 sang sie am Stadttheater von Basel die Kostelnicka in »Jenufa« von Janácek, 1999 am Staatstheater Hannover die Oberpriesterin in »Penthesilea« von O. Schoeck.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
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1965 | Tannhäuser | 1. Edelknabe |