Aufführungsdatenbank

Günther Uecker

Günther Uecker ist in Wendorf (Mecklenburg) und ein deutscher Maler und Objektkünstler von internationalem Rang. Bekannt wurde er vor allem mit seinen reliefartigen Nagelbildern. Ein Teil seiner künstlerischen Objekte kann der kinetischen Kunst zugeordnet werden. Von 1949 bis 1953 studierte Uecker in Wismar und an der Kunstakademie in Berlin-Weißensee, von 1953 bis 1957 setzte er sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf fort. 1957 entstanden erstmals die für ihn typischen Nagelbilder: dreidimensionale, weiß bemalte Reliefs aus Nägeln, die durch die Ausrichtung der Nägel und die Wechselwirkung von Licht und Schatten ihre eigene Dynamik erhalten. Später versah Uecker auch Alltagsgegenstände wie Möbel mit Nagelreliefs.
1961 wurde Uecker Mitglied in der von Heinz Mack und Otto Piene gegründeten Künstlergruppe ZERO, woraufhin er sich auch der kinetischen Lichtkunst zuwandte. Gemeinsam mit Gerhard Richter inszenierte er die Demonstration „Museen können bewohnbare Orte sein“. Die Aufführung des „Terrororchesters“ in der Kunsthalle Baden-Baden, einer lärmenden Installation aus 20 Maschinen, Staubsaugern, einer Wäschetrommel sowie Hammer und Sichel, erregte bundesweit Aufsehen. 1970 war er der deutsche Vertreter auf der Biennale von Venedig zusammen mit Thomas Lenk, Heinz Mack und Georg Karl Pfahler. In den 1980er Jahren nahm er in seinen Werken auch zu politischen Fragen Stellung: so etwa reagierte er auf die Katastrophe von Tschernobyl mit dem Zyklus „Aschebilder“. Weitere politische Bezüge fanden sich bei seinen Werken über den Irak, Umweltprobleme und anderem. 1979 lieferte er die Bühnenbildentwürfe für die Neuinszenierung „Lohengrin“ bei den Bayreuther Festspielen. Von 1976 bis 1995 unterrichtete Uecker als Professor an der Kunstakademie in Düsseldorf. Zu seinen Meisterschülern zählten Halina Jaworski und Klaus Schmitt und Matthias Hintz. 1999 gestaltete er den Andachtsraum im neuen Reichstagsgebäude in Berlin. 2004 durfte er das Freilichtbühnenbild konzipieren für eine Aufführung des Wilhelm Tell von Schiller am - angeblich - historischen Ort auf der Rütliwiese. Uecker lebt und arbeitet heute in Düsseldorf und St. Gallen. Ein Atelier befindet sich zudem in der Berliner Gartenstadt Atlantic.
Uecker ist der Schwager des Künstlers Yves Klein.
Auszeichnungen: 1964 ist er mit dem Förderpreis des Landes Nordrhein-Westfalen für Bildende Kunst ausgezeichnet worden. 1983 wurde er mit dem Kaiserring der Stadt Goslar geehrt, 1985 erhielt er das Bundesverdienstkreuz 1. Klasse. Im Jahre 2000 wurde ihm der angesehene Pour le mérite für Wissenschaft und Künste verliehen. 2006 erhielt er den Berliner Bär (BZ-Kulturpreis).
 

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1982 Lohengrin Bühnenbild
1981 Lohengrin Bühnenbild
1980 Lohengrin Bühnenbild
1979 Lohengrin Bühnenbild