Hartmut Welker
Er arbeitete zuerst als Werkzeugmacher. Nachdem man seine Stimme entdeckt hatte, begann er mit 28 Jahren das Gesangstudium. Er war an der Musikhochschule von Aachen Schüler von Frau Else Bischof. Er debütierte 1974 am Stadttheater von Aachen, als er für einen erkrankten Sänger in der Partie des Monterone im »Rigoletto« einsprang. An diesem Haus war er 1975-77 als Chorist mit gleichzeitiger Übernahme kleiner Solopartien verpflichtet. Sein offizielles Debüt fand 1977 am Stadttheater Aachen als Renato in Verdis »Maskenball« statt. Er wirkte bis 1980 am Aachener Theater und war dann 1979-84 Mitglied des Staatstheaters Karlsruhe, dem er später noch als ständiger Gast angehörte. Seit 1982 auch Mitglied der Staatsoper von Hamburg, seit 1985 der Staatsoper von Wien und seit 1987 der Deutschen Oper Berlin. Es entwickelte sich eine ausgedehnte internationale Gastspieltätigkeit. Er gastierte mehrfach an der Mailänder Scala (1983 als Telramund und als Heerrufer im »Lohengrin«, 1986 als Barak in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss). 1984 hörte man ihn bei Scottish Opera Glasgow, am Teatro Comunale Florenz, am Théâtre Châtelet Paris und in Madrid, 1983-84 auch beim Maggio musicale Florenz (als Michele in Puccinis »Il Tabarro«). 1986-87 und 1989 war er an der Covent Garden Oper London (u.a. als Pizarro im »Fidelio« und als Kaspar im »Freischütz«) anzutreffen, 1985 an der Grand Opéra Paris, 1986 am Opernhaus von Philadelphia (als Fliegender Holländer) und am Teatro Regio Turin (als Alberich im Nibelungenring), ebenfalls 1986 am Opernhaus von Santiago de Chile. Das Jahr 1987 brachte Gastspielverpflichtungen am Teatro Comunale Bologna, am Teatro San Carlo Neapel und an den Opernhäusern von Chicago und San Francisco; 1988 zu Gast in Tokio und bei den Festspielen von Savonlinna, 1989 am Theater an der Wien in »Fierrabras« von Schubert, am Teatro Regio Turin als Wozzeck. 1990 trat er am Staatstheater Karlsruhe als Telramund im »Lohengrin« auf, den er dann auch als Antrittsrolle an der Wiener Staatsoper sang. In der Spielzeit 1990-91 hörte man ihn am Opernhaus von Köln als Alberich im Nibelungenring und als Pizarro im »Fidelio«. 1990 an der Grand Opéra Paris zu Gast, 1992 an der Deutschen Oper Berlin als Telramund. 1991 debütierte er an der Metropolitan Oper New York als Pizarro. 1992 trat er an der Staatsoper Hamburg als Wotan im »Rheingold« und in der »Walküre« auf, 1992-93 in Bologna als Alberich in der »Götterdämmerung«, an der Oper von Santiago de Chile als Fliegender Holländer, 1996 am Teatro Bellini Catania als Wozzeck. Hatte er zu Beginn seiner Karriere hauptsächlich Partien aus dem italienischen Fach übernommen, so wandte er sich später vorzugsweise dem deutschen und dem Wagner-Repertoire zu. Von seinen Rollen sind hier noch der Kurwenal im »Tristan« (Montpellier 1996), der Klingsor im »Parsifal«, der Plumkett in Flotows »Martha«, der Jochanaan in »Salome« von R. Strauss, der Titelheld in Verdis »Macbeth« der Carlos in »La forza del destino«, der Amonasro in »Aida«, der Barnaba in »La Gioconda« von Ponchielli und der Scarpia in »Tosca« zu erwähnen. Auch als Konzertsänger bekannt geworden.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
2006 | Tristan und Isolde | Kurwenal |
2005 | Lohengrin | Friedrich von Telramund |
2005 | Tristan und Isolde | Kurwenal |
2004 | Götterdämmerung | Alberich |
2004 | Siegfried | Alberich |
2004 | Das Rheingold | Alberich |
2003 | Götterdämmerung | Alberich |
2003 | Siegfried | Alberich |
2003 | Das Rheingold | Alberich |
2002 | Siegfried | Alberich |
2002 | Götterdämmerung | Alberich |
2002 | Das Rheingold | Alberich |
2001 | Parsifal | Klingsor |
2001 | Die Walküre | Wotan |
2000 | Parsifal | Klingsor |