Heiner Müller
1947 trat Müller in die SED ein und arbeitete ab 1950 in den Kulturzeitschriften »Sonntag« und 1953 die »Neue deutsche Literatur«. 1954 heiratete er die Schriftstellerin Ingeborg Schwenkner (1925-1966). Ab 1954 arbeitete er beim Deutschen Schriftsteller-Verband (DSV) und wurde 1957 Redakteur der Zeitschrift »Junge Kunst«. In dieser Zeit erfolgte die Erstaufführung seines Stückes »Zehn Tage, die die Welt erschütterten«. Er wurde ab 1958 Mitarbeiter am Maxim Gorki-Theater Berlin und freischaffender Autor. Im gleichen Jahr erfolgte die Erstaufführung von »Der Lohndrücker« und »Die Korrektur«. 1959 erhielt er den Heinrich-Mann-Preis. »Die Umsiedlerin« wurde 1961 uraufgeführt und sogleich abgesetzt, Müller wurde aus dem Schriftstellerverband ausgeschlossen. 1964 schrieb Müller dann »Die Umsiedlerin« um (1976 Aufführung). 1965 wurde Müller erneut von der SED kritisiert. Die Partei ließ die Aufführung von »Der Bau« absetzen. 1967 erfolgte die Uraufführung von »Ödipus Tyrann«. Im selben Jahr heiratete Müller Ginka Tscholakowa. 1970 wurde Müller Dramaturg am Berliner Ensemble. Das in der DDR verbotene Stück »Mauser« wurde 1975 in den USA uraufgeführt, 1980 in Köln. »Germania Tod in Berlin« wurde 1978 an den Münchner Kammerspielen uraufgeführt, 1979 die »Hamletmaschine« in Essen. 1982 wurde »Der Auftrag« in Bochum inszeniert. Müller wurde 1975 der Lessing-Preis der DDR verliehen. 1984 wurde er Mitglied der Akademie der Künste der DDR und erhielt 1985 den Georg-Büchner-Preis. 1986 wurde er Mitglied der Akademie der Künste West-Berlin und bekam den Nationalpreis I. Klasse für Kunst und Kultur. 1988 wurde Müller dann wieder in den DDR-Schriftstellerverband aufgenommen. Am 4. November 1989 trat er bei der großen Kundgebung auf dem Alexanderplatz als Redner auf. 1990 veranstaltete Frankfurt am Main das Festival »Experimenta« zu seinen Ehren. Er wurde Präsident der Akademie der Künste der DDR bzw. der Akademie der Künste Berlin und noch 1990 mit dem Kleist-Preis ausgezeichnet. Es folgte 1991 der Europäische Theaterpreis. Ab 1992 war er in der Leitung des Berliner Ensembles und heiratete im selben Jahr die Fotografin Brigitte Maria Mayer, mit der er die gemeinsame Tochter Anna hat. 1993 inszenierte Müller in Bayreuth erfolgreich die Oper »Tristan und Isolde«. Seine letzte Inszenierung war die von Brechts »Arturo Ui«, die im Juni 1995 mit Martin Wuttke in der Hauptrolle Premiere hatte. Am 30. Dezember desselben Jahres verstarb Heiner Müller dann in Berlin an den Folgen einer Krebserkrankung. Er wohnte zuletzt mit Ehefrau Brigitte und Tochter Anna in einer umgebauten Fabriketage in Berlin-Kreuzberg. Die Menschen in seiner Nachbarschaft kannten ihn als bescheidenen, witzigen Mann. Sein Grab befindet sich auf dem Dorotheenstädtischen Friedhof in Berlin-Mitte. Dem begeisterten Zigarrenraucher wurde eine Kiste Montecristo-Havannas in sein Grab mitgegeben.
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
1999 | Tristan und Isolde | Regie |
1997 | Tristan und Isolde | Regie |
1996 | Tristan und Isolde | Regie |
1995 | Tristan und Isolde | Regie |
1994 | Tristan und Isolde | Regie |
1993 | Tristan und Isolde | Regie |