Horst Laubenthal
Eigentlich Horst Neumann. Er absolvierte ein siebenjähriges Gesang- und Musikstudium in München. Dabei war er der einzige Schüler des berühmtenm Heldentenors Rudolf Laubenthal (1886-1971), der ihn adoptierte. So trat er in seiner Karriere unter dem Namen Horst R. Laubenthal auf. Er debütierte 1967 beim Würzburger Mozartfest als Don Ottavio im »Don Giovanni«. 1968 wurde er Mitglied der Staatsoper von Stuttgart, an der er eine sehr erfolgreiche Karriere hatte Seit 1973 war er am Deutschen Opernhaus Berlin tätig. Hier wie bei Gastspielen an führenden europäischen Theatern wurde er vor allem als Mozart-Interpret bekannt, doch sang er eine Vielzahl weiterer lyrischer Tenorpartien. Er gastierte an den Staatsopern von Wien, Hamburg und München; bei den Bayreuther Festspielen sang er 1970 den Steuermann im »Fliegenden Holländer« und den Kunz Vogelsang in den »Meistersingern«. 1973-74 war er am Teatro Liceo Barcelona zu Gast, 1972 bei den Festspielen von Glyndebourne als Belmonte in der »Entführung aus den Serail«, 1977 an der Grand Opéra Paris und 1985 in Turin als Tamino in der »Zauberflöte«. 1987 gastierte er, wiederum am Teatro Regio Turin, jetzt als Don Ottavio im »Don Giovanni«. Fast noch mehr von Bedeutung war seine Konzertkarriere. Hier zeichnete er sich als Oratoriensolist und als Liedersänger aus und galt vor allem als begabter Bach-Interpret. Er wirkte bei den Salzburger Festspielen 1973-78 als Solist in Mozart- und Kirchenkonzerten mit (c-moll- Messe von Mozart), 1968 übernahm er dort eine Partie in Mozarts »Zaide«. Er nahm später eine Professur an der Musikhochschule Würzburg wahr. - Verheiratet mit der Mezzosopranistin Marga Schiml (* 1945).
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
1970 | Der fliegende Holländer | Der Steuermann |
1970 | Die Meistersinger von Nürnberg | Kunz Vogelgesang, Kürschner |