Inga Nielsen
Ihr Vater war Däne, ihre Mutter Österreicherin. Als Kind lebte sie zeitweilig mit ihrer Familie in den USA, wo sie bereits als Kinderstar in Radiosendungen zu hören war. Sie studierte an der Wiener Musikakademie und an der Musikhochschule Stuttgart; zu ihren Lehrern gehörten Hilde Güden, Julia Hamari und der ungarische Pädagoge Jenö Sipo. Debüt 1973 am Theater im Revier in Gelsenkirchen; es folgte 1974-75 eine Verpflichtung am Stadttheater Münster (Westfalen). Sie sang dann am Stadttheater von Bern (1975-77) und wurde 1978 an das Opernhaus von Frankfurt a.M. verpflichtet, dessen Mitglied sie bis 1983 blieb. 1978 große Erfolge bei den Ludwigsburger Festspielen als Zerline im »Don Giovanni«, eine ihrer Glanzrollen. 1980 Gastspiel an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf- Duisburg als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail« und als Norina im »Don Pasquale« von Donizetti. 1980 an der New York City Centre Opera als Adele in der »Fledermaus« und als Nannetta in Verdis »Falstaff« aufgetreten. Mitwirkung bei den Osterfestspielen in Salzburg, bei den Festspielen von Bayreuth (1977 als Blumenmädchen im »Parsifal«) sowie 1983 bei den Festspielen von Schwetzingen, hier in der Uraufführung der Oper »Die englische Katze« von H.W. Henze (2.6.1983). Die Minette in dieser Oper sang sie auch 1985 in deren amerikanischer Erstaufführung in Santa Fé. 1983 Gastspiel an der Oper von Brüssel als Ännchen im »Freischütz«. 1984 sang sie in der Eröffnungsvorstellung der restaurierten Staatsoper von Stuttgart die Donna Elvira im »Don Giovanni«. Zu Gast auch an der Staatsoper von Hamburg (1984, 1987), am Stadttheater von Aachen (1976, 1985-86, u.a. als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail«), an der Oper von Oslo (als Lucia di Lammermoor), an der Königlichen Oper Kopenhagen, in Pittsburgh und beim Wexford Festival, wo sie 1986 die Amenaide in Rossinis »Tancredi« vortrug. 1987 hörte man sie am Teatro Massimo Palermo als Marguerite im »Faust« von Gounod, bei den Festspielen von Salzburg 1987-89 als Konstanze in der »Entführung aus dem Serail« (dort auch sehr erfolgreiche Konzertauftritte), die sie auch an der Covent Garden London sang. 1989 gastierte sie in Köln als Ilia in Mozarts »Idomeneo«, an der Opéra du Rhin Straßburg als Fiordiligi. 1990 sang sie am Teatro Comunale Bologna in der italienischen Erstaufführung der autobiographischen Oper »Intermezzo« von Richard Strauss die Partie der Christine, die sie dann auch am Grand Théâtre Genf übernahm. 1990 sang sie in München die Aspasia in »Mitridate« von Mozart, 1991 an der Deutschen Oper Berlin die Marguerite im »Faust« von Gounod (mit ihrem Gatten Robert Hale als Mephisto), an der Opéra Bastille Paris die Elettra in »Idomeneo«, 1992 in Ludwigshafen die Lina in »Stiffelio« von Verdi, 1993 in der Megaron- Halle Athen die Aithra in der »Ägyptischen Helena« von R. Strauss, 1994 an der Oper von Kopenhagen die Marschallin im »Rosenkavalier«, 1995 in Brüssel die Salome von Richard Strauss. Sie wandte sich zunehmend dem dramatischen Fach zu und sang u.a. am Opernhaus von Zürich die Agathe im »Freischütz« und 1996 die Leonore im »Fidelio«, am Opernhaus von Leipzig 1994 die Salome in der gleichnamigen Oper von R. Strauss, 1995 an der Dresdner Staatsoper die Chrysothemis in dessen »Elektra«, 1995 an der Covent Garden Oper die Ursula in »Mathis der Maler« von P. Hindemith. Auch im Konzertsaal kam sie in einem umfangreichen Repertoire zu einer Karriere auf internationalem Niveau. Verheiratet mit dem amerikanischen Baß-Bariton Robert Hale (* 1943).
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
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1977 | Parsifal | Klingsors Zaubermädchen |