Aufführungsdatenbank

Der in Berlin lebende Cutter und Kameramann produziert Videoarbeiten für Theater-, Tanz- und Opernproduktionen. Er arbeitet seit der Inszenierung Der Idiot von Dostojewskij an der Volksbühne am Rosa Luxemburg Platz Berlin (2003) kontinuierlich für Frank Castorf. In der langjährigen Arbeit an der Volksbühne und in enger Zusammenarbeit mit Andreas Deinert beteiligte sich Jens Crull maßgeblich an der Herausarbeitung eines neuen Umgangs mit Video auf dem Theater, der an der Volksbühne über Jahre etabliert wurde und insbesondere durch bahnbrechende Raumkonstruktionen des Bühnenbildners Bert Neumann provoziert wurde.

Gemeinsam mit Christopher Kondek, der das Video für die Bayreuther Tannhäuser-Inszenierung machte, arbeitete Jens Crull für die Inszenierungen des Lohengrin (Regie: Andrea Moses) am Anhaltischen Theater Dessau (nominiert für den Deutschen Theaterpreis „Der Faust“ 2010).

Jens Crull arbeitete mehrfach mit Christoph Schlingensief, wie 2003 bei Quiz 3000 und 2004 bei Kunst und Gemüse an der Volksbühne oder 2005 bei Der Animatograph: Odins Parsipark in Neuhardenberg, wo er auch weitere Liveschnittarbeiten für die Inszenierungen von Martin Wuttke machte, wie 2003 Die Perser nach Aischylos / Durs Grünbein, 2004 Solaris nach Stanislaw Lem und 2007 Erkundungen für die Präzisierung des Gefühls für einen Aufstand nach Texten von Rolf Dieter Brinkmann. Außerdem machte er Videos für Jonathan Meeses Inszenierung De Frau an der Volksbühne (2007) und den Liveschnitt bei René Polleschs Cinecittà Aperta (Volksbühne / Ringlokschuppen 2010).

2006 verwirklichte er mit der Tanz-Video-Performance Shu Shu von Efrat Stempler seine erste eigenständige Videoarbeit mit der Live-Mischung von mobilen Kameras und vorproduziertem Material. 2013 machte er gemeinsam mit Andreas Deinert das Video für Der schöne Tod (Nordnorsk Opera og Symfoniorkester).