Aufführungsdatenbank

Kenneth Neate

Er studierte an der Universität von Melbourne. Mit Studenten dieser Universität zusammen sang er in einer Dilettantentruppe, die eine Australien-Tournee mit »Madame Butterfly« und »Carmen« unternahm. Auf den Rat von John Brownlee ging er 1940 in die USA; dort studierte er dann Gesang bei Emilio de Gogorza und bei Charles Kullmann in New York. 1941 sang er beim Montreal Festival unter der Leitung von Sir Thomas Beecham und trat im amerikanischen wie im kanadischen Rundfunk auf. 1941-45 war er im Kriegseinsatz bei der Canadian Royal Airforce. Nach dem Krieg trat er 1946-51 an der Covent Garden Oper London auf (Antrittsrolle: José in »Carmen«) und gab Gastspiele an der Grand Opéra Paris (1955 als Roméo in »Roméo et Juliette« von Gounod), an der Opéra-Comique Paris (1956 als Cavaradossi in »Tosca«) in Bordeaux, Lyon, Bologna, Turin, Palermo und Triest. 1954 studierte er nochmals bei Lucien Muratore in Paris. 1953 sang er an der Oper von Monte Carlo den Rodolfo in »La Bohème«, 1954 an der Oper von Rom den Lohengrin und gastierte 1954 in Madrid, 1955 an der Oper von Marseille. Zu dieser Zeit gehörten auch der Tamino in der »Zauberflöte«, der Alfredo in »La Traviata« und der Pinkerton in »Madame Butterfly«, später der Florestan im »Fidelio«, zu den Höhepunkten in seinem Bühnenrepertoire. 1956 sang er an der Oper von Bordeaux in der Uraufführung der Oper »Sampiero Corso« von Henri Tomasi, 1961 an der City Centre Opera New York den Judge Danforth in der Uraufführung der Oper »The Crucible« von Robert Ward und den José in »Carmen«. Große Erfolge bei Konzertreisen in den USA, in Kanada, Australien und England. 1955 und 1960 nahm er an Gastspiel-Tourneen von Operntruppen in Australien teil. Er spezialisierte sich dann mehr und mehr auf das heldische und das Wagner-Repertoire und trat 1958 am Staatstheater von Karlsruhe als Tannhäuser, als Lohengrin und als Florestan im »Fidelio« auf. Auch am Teatro Verdi Triest war er als Wagner-Tenor zu hören. 1963 sang er bei den Festspielen von Bayreuth den Loge im Ring-Zyklus. 1963, 1964 und 1968 gastierte er an der Wiener Staatsoper als Walther von Stolzing in den »Meistersingern« und als Bacchus in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss, auch an der Nationaloper Budapest aufgetreten. Er gab 1975 am Landestheater Innsbruck seine Abschiedsvorstellung in der Partie des Othello von Verdi. Seit Mitte der siebziger Jahre wirkte er als Professor am Richard Strauss-Konservatorium in München.

Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1963 Das Rheingold Loge

* 28.07.1914 in Cessnock (Neusüdwales), Australien

† 27.06.1997

Stimmlage: Tenor