Aufführungsdatenbank

Leif Roar

Seine Gesangausbildung erfolgte am Königlichen Musikkonservatorium und in der Opernschule und durch Vagn Thordal in Kopenhagen. Er debütierte 1964 am Königlichen Opernhaus Kopenhagen als Thoas in »Iphigénie en Tauride« von Gluck. Er sang dort eine Anzahl großer Partien und trat auch an der Jütländischen Oper Aarhus (u.a. als Rigoletto und als Falstaff von Verdi sowie als Tarquinius in »Tha Rape of Lucretia« von B. Britten) auf. Erstes Auslandsengagement 1967 am Landestheater von Kiel. Mit seiner Berufung an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf- Duisburg 1967 begann für ihn eine große, internationale Karriere. 1972 erregte er dort als Titelheld im »Fliegenden Holländer« Aufsehen und galt bald als hervorragender Wagner-Interpret. Am 15.5.1969 wirkte er bei den Schwetzinger Festspielen in der Uraufführung von Giselher Klebes »Märchen von der schönen Lilie« mit. 1973 sang er bei den Salzburger Osterfestspielen den Donner im »Rheingold«, 1974 den Donner und den Kurwenal im »Tristan«. Im gleichen Jahr am Teatro Colón Buenos Aires zu Gast. 1974 Gastspiel an der Münchner Staatsoper, an der er seit 1971 gastierte, als Wotan, bei den Münchner Festspielen 1974 als Pizarro im »Fidelio« wie als Jochanaan in »Salome« von R. Strauss aufgetreten; 1974 Gastspiel an der Staatsoper von Stuttgart als Escamillo in »Carmen«, 1975 an der Stockholmer Oper als Hans Sachs in den »Meistersingern«. Durch Gastspielverträge war der Künstler mit den Opernhäusern von Hamburg, München, Stuttgart, Düsseldorf und Frankfurt a.M. verbunden. Weitere Gastspiele an der Mailänder Scala, am Bolschoj Theater Moskau, am Théâtre de la Monnaie Brüssel, an den Opernhäusern von San Francisco und Chicago, am Teatro Colón Buenos Aires, am Nationaltheater Mannheim und bei den Bregenzer Festspielen. 1982 folgte er einem Ruf an die Metropolitan Oper New York (Antrittsrolle: Pizarro), wo er u.a. 1985 als Telramund sehr erfolgreich war. Seit 1976 wirkte er bei den Festspielen von Bayreuth mit, und zwar 1976-77 als Kurwenal im »Tristan«, 1979-82 als Telramund im »Lohengrin« und 1981 als Klingsor im »Parsifal«. Neben dem Wagner-Repertoire war er in zahlreichen anderen dramatischen Baritonpartien erfolgreich: als Escamillo, als Pizarro, als Jochanaan, als Don Giovanni, als Graf in »Figaros Hochzeit«, als Saul in »Saul og David« von C. Nielsen (Kopenhagen 1986), als Titelheld in »Mathis der Maler« von Hindemith, als Scarpia in »Tosca«, als Nick Shadow in Strawinskys »The Rake's Progress« und als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss. 1986 sang er an der Oper von Kopenhagen, wo er seit 1984 wieder regelmäßig auftrat, den Orest in »Elektra« von R. Strauss, seit 1987 an der Jütländischen Oper Aarhus den Wotan wie den Wanderer in Aufführungen des Nibelungenrings. Große Karriere auch als Konzert- und Oratoriensänger.

Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1982 Lohengrin Friedrich von Telramund
1981 Parsifal Klingsor
1981 Lohengrin Friedrich von Telramund
1980 Lohengrin Friedrich von Telramund
1979 Lohengrin Friedrich von Telramund
1977 Tristan und Isolde Kurwenal
1976 Tristan und Isolde Kurwenal

* 31.08.1937 in Kopenhagen

† 26.03.2003 in Kopenhagen

Stimmlage: Bariton