Maria Graf
Sie erhielt ihre Ausbildung an der Akademie für Musik in Wien und war u.a. Schülerin von Anny Konetzni. In den Jahren 1950-55 sang sie im Chor der Wiener Staatsoper, wo sie auch bereits in kleineren Rollen auftrat, wie etwa als Tebaldo in Verdis »Don Carlos«. Ihr eigentliches Solistendebüt fand 1955 am Stadttheater von Innsbruck statt. Sie war dann 1956-58 am Stadttheater von Münster (Westfalen), 1958-60 am Opernhaus von Frankfurt a.M. und in den Jahren 1960-69 am Staatstheater Karlsruhe tätig. Nachdem sie bereits 1955 bei den Beyreuther Festspielen die Floßhilde und die Roßweiße im Nibelungenring gesungen hatte, entfaltete sie von Karlsruhe aus eine umfangreiche Gastiertätigkeit. So sang sie 1963 an der Mailänder Scala in der »Walküre«, 1965 am Teatro Regio Parma und am Opernhaus von Reggio Emilia, 1967 am Teatro Comunale Bologna (u.a. als Fricka), ebenfalls 1967 am Teatro Comunale Florenz und 1968 am Teatro Fenice Venedig (Partien im Nibelungenring). Zu weiteren Auftritten kam sie in Frankreich und in Spanien, wo sie 1966 in Madrid die Brangäne im »Tristan« sang. Wichtige Partien aus dem Bühnenrepertoire der Künstlerin waren die Marcellina in »Figaros Hochzeit«, die Mary im »Fliegenden Holländer«, die Magdalene in den »Meistersingern«, die Frau Reich in den »Lustigen Weibern von Windsor« von Nicolai, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Marie im »Wozzeck« von A. Berg und die Quickly im »Falstaff« von Verdi. 1963 sang sie in Karlsruhe in der deutschen Erstaufführung der Oper »King Priam« von M. Tippett die Partie der Helena. Nach Abschluß ihrer Karriere lebte sie in Wien.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
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1955 | Götterdämmerung | Floßhilde |
1955 | Die Walküre | Rossweisse |
1955 | Das Rheingold | Floßhilde |