Aufführungsdatenbank

Marie-Luise Gilles

Ausbildung an der Folkwang-Musikhochschule Essen bei Hilde Wesselmann. Sie begann ihre Karriere in der Spielzeit 1960-61 am Stadttheater von Oberhausen und sang dann 1961-64 am Staatstheater Wiesbaden, wo sie bereits Partien wie den Octavian im »Rosenkavalier«, die Dorabella in »Così fan tutte« und den Komponisten in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss übernahm. 1964-66 Mitglied der Staatsoper München, 1966-68 des Stadttheaters von Bremen. Seit 1968 wirkte sie als erste Altistin am Staatstheater von Hannover. Die Künstlerin kam bald zu einer bedeutenden internationalen Karriere. Sie wirkte bei den Festspielen von Bayreuth (1968-69) und bei den Salzburger Osterfestspielen wie bei den Festwochen von Dubrovnik mit. Zu ihren großen Partien auf der Bühne zählten die Carmen, die Amneris in »Aida«, die Azucena im »Troubadour«, die Eboli in Verdis »Don Carlos«, die Brangäne im »Tristan«, die Fricka im Nibelungenring, die Herodias in »Salome«, die Ortrud im »Lohengrin«, die Kundry im »Parsifal«, die Waltraute in der »Götterdämmerung«, die Maddalena im »Rigoletto« und die Gräfin Geschwitz in »Lulu« von Alban Berg. Sie nahm auch einige Partien für dramatischen Sopran in ihr Bühnenrepertoire auf: die Marie im »Wozzeck«, die Santuzza in »Cavalleria rusticana« und die Martha in »Tiefland« von d'Albert. Neben ihrem Wirken auf der Bühne stand eine zweite, ebenso bedeutende Karriere als Konzert- und Oratoriensängerin; man schätzte namentlich ihre Interpretation der Werke von J.S. Bach. Gastspiele und Konzertreisen führten sie nach Wien und Paris, nach Lissabon, Washington und New York; 1972 Gastspiel am Teatro Regio Turin. 1982 wurde sie als Professorin an die Musikhochschule Hannover berufen, setzte aber ihre Karriere weiter fort und betätigte sich auch als Opernregisseurin.

Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1969 Die Walküre Grimgerde
1968 Die Walküre Grimgerde