Michèle Vilma
Ihre Familie war spanischer Abstammung; Gesangstudium am Konservatorium von Rouen. Ihr Bühnendebüt erfolgte 1962 an der Oper von Rouen als Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns. Sie sang dann an nordfranzösischen und belgischen Bühnen Partien wie die Charlotte im »Werther«, die Dalila, die Carmen, die Azucena im »Troubadour« und die Dulcinée in »Don Quichote« von Massenet. In Nizza sang sie die Dalila als Partnerin von Mario Del Monaco, dann war sie auch an deutschen Theatern erfolgreich. 1970 wurde sie an die Grand Opéra Paris berufen (Debüt als Eboli im »Don Carlos« von Verdi). Sie sang dort die Fricka im Nibelungenring, die Laura in »La Gioconda« und eine Partie in »Dialogues des Carmélites« von Poulenc, später die Küsterin in Janáceks »Jenufa«. Sie trat als Gast an den Opern von Bordeaux, Lyon, Marseille, Straßburg, Nizza und Toulouse sowie bei den Festspielen von Aix-en-Provence auf. Auslandserfolge am Théâtre de la Monnaie von Brüssel, am Opernhaus von Lüttich, in Athen, Köln, Genf, Lissabon und Boston. Bei den Festspielen von Bayreuth wirkte sie 1972 als Waltraute in der »Walküre« mit. Schließlich Berufung an die Metropolitan Oper New York (Debüt als Brangäne im »Tristan«). Große Interpretin dramatischer Partien ihres Stimmfachs in Opern von Berlioz, Bizet, Gounod, Massenet, Saint- Saëns, Donizetti, Verdi, Monteverdi, Gluck und Mascagni; sie war zudem eine hervorragende Wagner-Sängerin.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
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1972 | Die Walküre | Waltraute |