Michael Schønwandt
Er ist in Kopenhagen geboren und studierte zunächst Klavier, Musikwissenschaft, Komposition und Orchesterleitung in seiner Heimatstadt. Seine Entscheidung, Dirigent zu werden, führte ihn an die Royal Academy of Music in London. 1977 debütierte er als Konzertdirigent in Kopenhagen, wo er solchen Eindruck hinterliess, dass er 1979 zum Kapellmeister an der Königlichen Oper ernannt wurde. Hier dirigierte er in den folgenden Spielzeiten ein umfangreiches Repertoire, das von Mozart bis Penderecki reichte.
Seit 1983 ist er als ständiger Gastdirigent am Royal Opera House Covent Garden in London tätig. Als Erster Gastdirigent des Théâtre de la Monnaie in Brüssel dirigierte er dort von 1984 bis 1997 zahlreiche Opernproduktionen und Konzerte. Seinem Debüt an der Opéra National de Paris 1985 folgten weitere Verpflichtungen für Produktionen von „Salome“, „Elektra“ und „Macbeth“. Engere Bindungen unterhält Michael Schønwandt auch zur Opéra und zum Orchestre Philharmonique in Nizza. Ferner feierte er 1987 als Dirigent von „Die Meistersinger von Nürnberg“ einen großen Erfolg bei den Bayreuther Festspielen, der sich bei weiteren Vorstellungen 1988 fortsetzte.
1990 gab Michael Schønwandt seinen erfolgreichen Einstand als Dirigent der Wiener Staatsoper. Er leitete hier „Le Nozze di Figaro“ und „Otello“, später auch „Elektra“, „Don Giovanni“, „La Traviata“ und „Der Fliegende Holländer“. Im Jahr 2000 übernahm er die Position des Generalmusikdirektors der Königlichen Oper in Kopenhagen, später auch der königlichen Kapelle. Im Frühling 2005 eröffnete Michael Schønwandt das neue Opernhaus in Kopenhagen mit „Elektra“, „Siegfried“ sowie dem Auftragswerk „Kafka’s Trial“ von Poul Ruders.
Neben seinen zahlreichen Verpflichtungen an führenden Opernhäusern hat Michael Schønwandt auch eine internationale Konzertkarriere aufgebaut. Von 1989 bis 2000 war er Chefdirigent des Dänischen Nationalen Radio-Symphonieorchesters. Dem Berliner Publikum ist er durch seine Zeit als Chefdirigent des Berliner Sinfonie-Orchesters (1992-98) in bester Erinnerung. Er dirigierte alle Beethoven-Klavierkonzerte mit Alfred Brendel und dem London Symphony Orchestra, leitete die Wiener Philharmoniker und die Wiener Symphoniker und debütierte 1990 erfolgreich bei den Berliner Philharmonikern. Weiterhin stand er u. a. am Pult des Rundfunk-Sinfonieorchesters Wien, des Orchestra of the Age of Enlightenment, des BBC Symphony Orchestra, und des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks.
Michael Schønwandts besonderes Interesse für dänische Musik spiegelt sich in Gesamtaufnahmen der Sinfonien von Carl Nielsen, Niels Gade und Christopher Weyse wider. Unter seinen Einspielungen finden sich ebenfalls Aufnahmen von Werken Strauss´, Schönbergs und Sibelius´. Außerdem dirigierte Michael Schønwandt Erstaufführungen von Werken dänischer Komponisten - darunter die Oper „The Handmaid’s Tale“ von Poul Ruders.. Auch Werke nicht-dänischer Komponisten kamen unter Michael Schønwandt zur Uraufführung, wie etwa das dritte Violinkonzert von Hans Werner Henze (mit dem Berliner Sinfonie-Orchester) oder '...concertante...' von György Kurtág, das er 2003 in Kopenhagen aus der Taufe hob.
Quelle: Deutsche Oper Berlin 2009/2010
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
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1988 | Die Meistersinger von Nürnberg | Musikalische Leitung |
1987 | Die Meistersinger von Nürnberg | Musikalische Leitung |