Aufführungsdatenbank

Oskar Hillebrandt

Er erlernte zuerst das Goldschmiedehandwerk, dann Gesangstudium an der Musikhochschule Köln, wo er Schüler von Josef Metternich war. Er debütierte als Bassist 1969 an der Staatsoper Stuttgart. 1971 ging er, nachdem er ins Heldenbariton-Fach gewechselt hatte, an das Landestheater Saarbrücken und sang später an den Landestheatern von Kiel und Braunschweig. Im Mai 1983 sang er in der Eröffnungsvorstellung des renovierten Staatstheaters von Braunschweig den Hans Sachs in den »Meistersingern«. 1985 wurde er an das Opernhaus von Dortmund verpflichtet. Der Künstler wurde durch eine internationale Gastspiel- und Konzertkarriere weithin bekannt. Er gastierte u.a. an den Staatsopern von Hamburg und München, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Nationaltheater Mannheim, am Opernhaus von Zürich, an der Mailänder Scala (Telramund im »Lohengrin«), an der Königlichen Oper Antwerpen, am Teatro Zarzuela Madrid (Achillas in »Giulio Cesare« von Händel), am Opernhaus von Tiflis (Tblissi), in Kopenhagen und beim Festival von Santander. An der Staatsoper Berlin hörte man ihn als Fliegenden Holländer, als Pizarro im »Fidelio« und als Amonasro in »Aida«, bei den Festspielen von Glyndebourne 1989 als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss. 1990 sang er in Dortmund den Wotan im »Rheingold« und in der »Walküre«, 1991 am Grand Théâtre Genf den Storch in der autobiographischen Oper »Intermezzo« von Richard Strauss. 1986 an der Oper von Marseille als Kaspar im »Freischütz«, am Teatro Regio Turin als Donner im »Rheingold« zu Gast. In Paris sang er den Gunther in der »Götterdämmerung«, in Hannover und Hamburg den Fliegenden Holländer und den Telramund, in Seattle den Kurwenal im »Tristan«. Bei den Aufführungen des Ring-Zyklus an der Oper von Seattle wirkte er in der Partie des Alberich, einer seiner Glanzrollen, mit. In der Saison 1989-90 war er an der Opéra de Wallonie in Lüttich, 1991 an der Deutschen Oper Berlin als Telramund anzutreffen, 1989 beim Maggio musicale Florenz als Faninal im »Rosenkavalier«, 1991 an der Wiener Staatsoper als Klingsor im »Parsifal« und an der Berliner Staatsoper als Manasse in »Die Brautwahl« von F. Busoni. Bei den Festspielen von Schwetzingen wirkte er am 11.4.1991 in der Uraufführung der Oper »Enrico« von Manfred Trojahn mit. 1993 gastierte er mit dem Ensemble der Deutschen Oper Berlin in Tokio als Telramund im »Lohengrin«, an der Wiener Staatsoper als Mandryka in »Arabella« von R. Strauss und als Alberich in der »Götterdämmerung«. 1995 hörte man ihn in Dortmund als Wotan im Nibelungenring, 1996 an der Oper von Rom als Pizarro im »Fidelio«, 1995 am Teatro Colón Buenos Aires, 1996 an der Oper von Oslo als Alberich. Aus seinem umfangreichen Bühnenrepertoire sind der Pizarro im »Fidelio«, der Sebastiano in »Tiefland« von d'Albert, der Kaspar im »Freischütz«, der Scarpia in »Tosca«, der Graf Luna im »Troubadour«, der Amonasro in »Aida«, der Titelheld in Verdis »Simon Boccanegra«, der Jochanaan in »Salome«, vor allem jedoch seine Wagner-Gestalten vom Holländer bis zum Amfortas und zum Klingsor im »Parsifal«, hervorzuheben, Konzertauftritte trugen ihm in den deutschen Musikzentren, in Paris, London, New York, Barcelona und Rom wichtige Erfolge ein; auch im Konzertsaal brachte er ein umfassendes Repertoire, vor allem auf den Gebieten des Oratoriums und der geistlichen Vokalmusik, zum Vortrag.

Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
2001 Lohengrin Friedrich von Telramund