Peter Hofmann
Er war zuerst ein bekannter Sportler und erbrachte große Leistungen als Zehnkämpfer. Dann seit 1963 Militärdienst in einer Fallschirmjägerabteilung der Deutschen Bundeswehr. Hier wurde seine schöne Stimme erkannt; er besuchte seit 1969 die Musikhochschule in Karlsruhe und war dort Schüler der Pädagogin Emmy Seiberlich. Beginn der Opernkarriere 1972 am Stadttheater von Lübeck (Debüt als Tamino in der »Zauberflöte«). Von dort wurde er 1974 an das Opernhaus von Wuppertal, dann 1975 an die Staatsoper von Stuttgart verpflichtet. 1976 erregte er als Parsifal in Stuttgart, Wuppertal und Hamburg Aufsehen. Der Künstler begann bald eine große Karriere im heldischen Tenor-, vor allem im Wagner- Fach. Er war ständig an den Staatsopern von München und Hamburg zu hören. Gastspiele an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, an der Wiener Staatsoper, an den Theatern von Mannheim, Dortmund, Genf, San Francisco, Los Angeles und Chicago. Höhepunkte seiner Bühnenklarriere bildeten seine Auftritte bei den Bayreuther Festspielen, wo er seit 1976 fast alljährlich als Wagner-Interpret bewundert wurde; er trat dort 1976, 1978-80 und 1988-89 als Siegmund, 1976, 1978, 1982-85 und 1988 als Parsifal, 1979-82 als Lohengrin, 1986-87 als Tristan und 1988 als Walther von Stolzing in den »Meistersingern« auf. 1980 wurde er an die Metropolitan Oper New York berufen (Antrittsrolle: Lohengrin), an der er auch als Parsifal, als Siegmund und als Walther von Stolzing erfolgreich auftrat. Neben der Kraft und Tonfülle seiner Stimme erregte auch seine äußere Erscheinung, die dem Bild eines Wagner-Heroen völlig entsprach, Aufsehen. Internationale Erfolge bei Gastspielen an der Covent Garden Oper London, am Bolschoj Theater Moskau, in Lissabon und Barcelona. An der Grand Opéra Paris erschien er 1976 als Siegmund, 1977 als Loge, 1981 als Lohengrin. Zugleich hatte er als Konzertsänger sowie bei Rundfunk- und Fernsehsendungen eine sehr erfolgreiche Karriere. Dabei brachte er volkstümliche und später auch Rockmusik zum Vortrag. Er nahm seinen Wohnsitz auf Schloß Schönreuth bei Waldeck-Kemnath (Oberpfalz). Seit 1983 in zweiter Ehe mit der amerikanischen Sopranistin Deborah Sasson verheiratet, von der er sich 1990 wieder trennte. Seit Juni 1990 trat er am Hamburger Flora-Theater in dem Erfolgs-Musical »Phantom der Oper« von A.L. Webber auf.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
1989 | Die Walküre | Siegmund |
1988 | Parsifal | Parsifal |
1988 | Die Meistersinger von Nürnberg | Walther von Stolzing |
1988 | Die Walküre | Siegmund |
1987 | Tristan und Isolde | Tristan |
1986 | Tristan und Isolde | Tristan |
1985 | Parsifal | Parsifal |
1984 | Parsifal | Parsifal |
1983 | Parsifal | Parsifal |
1982 | Parsifal | Parsifal |
1982 | Lohengrin | Lohengrin |
1981 | Lohengrin | Lohengrin |
1980 | Die Walküre | Siegmund |
1980 | Lohengrin | Lohengrin |
1979 | Die Walküre | Siegmund |
1979 | Lohengrin | Lohengrin |
1978 | Die Walküre | Siegmund |
1978 | Parsifal | Parsifal |
1976 | Parsifal | Parsifal |
1976 | Die Walküre | Siegmund |