Philippe Arlaud
Erst auf Umwegen kam er als Student zum Theater. Arlaud war zunächst für Medizin eingeschrieben. Die Beziehung zu einer Schauspielerin führte ihn schließlich ins Theatermilieu. Wenig später hängte er die Medizin an den Nagel, um Regie, Bühnenbild und Kunstgeschichte an der École Supérieure d'Art dramatique des Straßburger Nationaltheaters zu studieren. Bald leitete Arlaud dort schon eine eigene Abteilung und war von 1977 bis 1981 Mitglied des künstlerischen Bereichs. Schon zu dieser Zeit bildete das Licht ein zentrales Thema seiner Arbeit. Beeinflusst wurde er in dieser Hinsicht auch von dem Amerikaner Robert Wilson, bei dem er assistiert hatte. Wilson steht für eine Bühnenregie, die von farbigem Licht und zeitlupenhaften Bewegungen der Protagonisten dominiert wird. Seit 1982 führt Arlaud selbst Regie und gestaltet Bühnenbilder fürs Theater wie für die Oper. Er arbeitete unter anderem an der Opéra de Paris, an der Wiener Staatsoper, der Scala in Mailand und am Grand Théâtre in Genf. Als Schauspielregisseur war er unter anderem an der Comédie Française und an den Schauspielhäusern in Wien und Hamburg tätig. Eine umfangreiche Zusammenarbeit ergab sich 1992 mit dem Intendanten und Regisseur des Wiener Schauspielhauses Hans Gratzer. Arlaud zog im selben Jahr nach Wien, wo er seither auch lebt. Der Arbeit für Opernproduktionen kommt in den 90er Jahren immer mehr Gewicht zu. Mit Brittens "The Turn of the Screw" an der Kammeroper Wien erlebte er 1995 einen wichtigen Erfolg. Ein Jahr später erhielt er eine der höchsten künstlerischen Auszeichnungen Österreichs, die Kainz-Medaille der Stadt Wien. Bei den Bregenzer Festspielen brachte er 1998 die Uraufführung der Oper "Nacht" von Georg Friedrich Haas auf die Bühne. Im gleichen Jahr inszenierte er eine erfolgreiche "Frau ohne Schatten" (Strauss) an der Deutschen Oper Berlin, wo er bereits mit dem Dirigenten Christian Thielemann zusammenarbeitete. Doch Arlaud geht dazwischen immer wieder "fremd". Bei André Hellers Show "Yume", die 1997 durch Deutschland tourte, sorgte er für Bühne und Licht. Und im kommenden Herbst wird er in Wien bei Rainhard Fendrichs Musical "Wake up!", einer humorvollen Betrachtung der Show- und Popbranche, die Regie übernehmen. Auch im Wagner-Fach ist Arlaud kein Unbekannter: In Straßburg hat er "Tristan und Isolde" sowie den "Fliegenden Holländer" inszeniert und in Bonn den "Lohengrin". 2002 arbeitete er erstmals in Bayreuth und zeichnete für Regie und Bühne beim "Tannhäuser" verantwortlich.
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
2007 | Tannhäuser | Bühnenbild |
2007 | Tannhäuser | Regie |
2005 | Tannhäuser | Bühnenbild |
2005 | Tannhäuser | Regie |
2004 | Tannhäuser | Bühnenbild |
2004 | Tannhäuser | Regie |
2003 | Tannhäuser | Bühnenbild |
2003 | Tannhäuser | Regie |
2002 | Tannhäuser | Bühnenbild |
2002 | Tannhäuser | Regie |