Regina Resnik
Sie entstammte einer ukrainischen Familie, die in die USA eingewandert war, und studierte Musik an der Harvard Universität, in erster Linie be. rosalie Miller, wo zu ihren Lehrern aber auch Fritz Busch gehörte. Weiteres Studium bei Giuseppe Danise. Sie gewann dann den Gesangwettbewerb Auditions of the Air der Metropolitan Oper und debütierte 1942 bei der New Opera Company in New York, als sie kurzfristig bei einer Aufführung von Verdis »Macbeth« die Partie der Lady Macbeth übernahm. Im gleichen Jahr sang sie an der New York City Centre Opera die Santuzza in »Cavalleria rusticana«. 1943 gastierte sie an der Oper von Mexico City als Leonore im »Fidelio« und als Micaela in »Carmen«. 1944 wurde sie an die Metropolitan Oper New York verpflichtet (Debüt als Leonore im »Troubadour«, wobei sie kurzfristig Zinka Milanov ersetzte). Hier sang sie 1948 in der Premiere der Oper »Peter Grimes« von Benjamin Britten die Ellen Orford, 1947 die Delilah in der Uraufführung von »The Warrior« von Rogers. Es folgten Gastspiele in Philadelphia (1946 als Tosca), Chicago (1953 amerikanische Premiere von B. Brittens »The Rape of Lucretia« als Female Chorus), San Francisco, London und Paris. 1953 sang sie bei den Festspielen von Bayreuth die Sieglinde in der »Walküre«. Dann wandelte sich ihre Stimme jedoch zum Alt, und nach abermaligem Studium bei Giuseppe Danise, debütierte sie 1956 als Altistin in Cincinnati als Amneris in Verdis »Aida« und als Laura in »La Gioconda« von Ponchielli. Als erste Alt-Partie sang sie an der Metropolitan Oper New York in der Saison 1956-57 die Marina im »Boris Godunow«. Am 15.1.1958 sang sie dort die Baronin in der Uraufführung von Samuel Barbers »Vanessa«. An der Metropolitan Oper hat sie (in deren Haus in New York) in 30 Spielzeiten und 242 Vorstellungen 38 verschiedenen Partien zum Vortrag gebracht, u.a. im Sopranfach die Donna Anna und die Donna Elvira im »Don Giovanni«, die Alice Ford im »Falstaff« von Verdi, die Sieglinde in der »Walküre«, die Leonore im »Fidelio« und die Rosalinde in der »Fledermaus«, als Altistin die Carmen, die Herodias in »Salome« von R. Strauss, die Klytämnestra in »Elektra«, die Marquise in »La Fille du Régiment« von Donizetti und die Quickly im »Falstaff« von Verdi. 1957 hatte sie an der Londoner Covent Garden Oper zuerst als Carmen bedeutende Erfolge und ist bis 1972 fast alljährlich dort aufgetreten; seit 1958 gastierte sie ständig an der Staatsoper Wien. 1960 bewunderte man sie bei den Salzburger Festspielen als Eboli im »Don Carlos« von Verdi, 1961 bei den Festspielen von Bayreuth als Fricka im Ring-Zyklus, 1965 in Vancouver als Carmen. 1972 sang sie an der Oper von San Francisco in der amerikanischen Premiere von G. von Einems »Besuch der alten Dame« die Partie der Claire Zachanassian. Sie gastierte weiter am Teatro Colón von Buenos Aires und an den großen italienischen Theatern. 1982 beging man an der Oper von San Francisco ihr vierzigjähriges Bühnenjubiläum mit einer festlichen Aufführung von Tschaikowskys »Pique Dame«, bei der sie die alte Gräfin sang. Seit 1971 war sie als Opernregisseurin tätig: in Hamburg inszenierte sie »Carmen« (1971), in Venedig »Elektra« von R. Strauss, in Warschau Verdis »Falstaff«. Verheiratet mit dem Bühnenbildner Arbit Blatas (* 1910). Zu ihren Schülern gehörte auch ihr Sohn, der Tenor Michael Philip Davis. - Die dunkle Tonfülle ihrer Stimme und die faszinierende Dramatik ihres Vortrages haben mit Recht immer wieder Bewunderung erregt; hinzu gesellte sich auf der Bühne eine ungewöhnliche darstellerische Begabung.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
1961 | Die Walküre | Fricka |
1961 | Das Rheingold | Fricka |
1953 | Götterdämmerung | 3. Norn |
1953 | Die Walküre | Sieglinde |