Rita Streich
Sie kam als Kind nach Deutschland und ließ ihre Stimme durch Willi Domgraf-Fassbaender, Maria Ivogün und Erna Berger in Berlin ausbilden. Sie debütierte 1943 am Stadttheater von Aussig (Ùsti nad Labem) als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos« von R. Strauss. 1946 wurde sie an die Staatsoper Berlin berufen, wo sie als Olympia in »Hoffmanns Erzählungen« und als Blondchen in Mozarts »Entführung aus dem Serail« ihre ersten großen Erfolge hatte. Bis 1950 blieb sie an der Staatsoper Berlin und wechselte dann an die Städtische Oper Berlin, der sie bis 1953 angehörte. 1953 wurde sie Mitglied der Staatsoper von Wien, an der sie bis 1972 in mehr als zwanzig Partien auftrat. 1952-53 wirkte sie bei den Festspielen von Bayreuth als Waldvogel im »Siegfried« und als Blumenmädchen im »Parsifal« mit. Seit 1954 trat sie bei den Festspielen von Salzburg in Erscheinung. Hier sang sie 1954 das Ännchen im »Freischütz« und die Najade in »Ariadne auf Naxos«, 1956 die Königin der Nacht und die Zerline im »Don Giovanni«, 1957 die Despina in »Così fan tutte«, am 17.8.1957 die Titelrolle in der Uraufführung der Oper »Julietta« von Heimo Erbse. Bis 1967 war sie fast alljährlich in den Salzburger Konzertveranstaltungen zu hören. 1954 gastierte sie an der Oper von Rom als Sophie im »Rosenkavalier«. Glänzende Erfolge hatte sie an der Mailänder Scala (u.a. als Blondchen in der »Entführung aus dem Serail«), an der Covent Garden Oper London (1954), an der Oper von Chicago (1960 als Susanna in »Figaros Hochzeit«) sowie bei den Festspielen von Glyndebourne (1958 als Zerbinetta in »Ariadne auf Naxos«) und Aix-en-Provence. 1957 bereiste sie Nordamerika und gab Gastspiele an den führenden Opernbühnen, u.a. an der San Francisco Opera (als Sophie im »Rosenkavalier«). Sie unternahm Konzerttourneen durch Japan, Australien und Neuseeland und trat gegen Ende ihrer Karriere, vor allem in Frankreich, in Liederabenden auf. Brillante, virtuos geführte Koloraturstimme, besonders als Mozart- und Richard Strauss-Interpretin gerühmt (Königin der Nacht, Konstanze, Sophie, Zerbinetta); auch im Konzert- und Lied-Repertoire gefeiert. 1974 wurde sie zur Professorin an der Folkwang-Musikhochschule in Essen ernannt, 1976 erhielt sie eine Professur an der Musikhochschule von Wien.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
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1953 | Siegfried | Waldvogel |
1953 | Parsifal | Klingsors Zaubermädchen |
1952 | Siegfried | Waldvogel |
1952 | Parsifal | Klingsors Zaubermädchen |