Rudolf Schock
Er konnte erst nach Überwindung großer Schwierigkeiten in Köln (bei G. Pilken) und Hannover (bei Laurenz Hofer) Gesang studieren. Er beendete seine Ausbildung bei Robert von der Linde in Berlin und Hannover. Mit 18 Jahren sang er im Duisburger Opernchor; erstes Engagement als Solist 1937 in Braunschweig, wo er bis 1940 blieb. Dann wurde er jedoch Soldat und konnte seine Karriere erst wieder 1945 am Staatstheater Hannover aufnehmen. 1946 kam er an die Berliner Staatsoper; er gastierte an der Städtischen Oper Berlin, 1947-56 Mitglied der Hamburger Staatsoper. 1949-50 hatte er sehr große Erfolge an der Covent Garden Oper London; 1949 feierte man ihn bei einer Australien-Tournee. 1948 erschien er erstmals bei den Festspielen von Salzburg; dort erlebte man ihn 1951 und 1955-56 als Idomeneo in der gleichnamigen Mozart-Oper, am 17.8.1954 in der Uraufführung von Rolf Liebermanns »Penelope«, 1955 als Bacchus in »Ariadne auf Naxos«, bereits 1948 als Jaquino im »Fidelio«. Seit 1952 wirkte er mehrfach bei den Edinburgher Festspielen mit, wo man ihn 1956 als Tamino in der »Zauberflöte« hörte. Seit 1951 war er an der Staatsoper von Wien verpflichtet; durch Gastspielverträge war er gleichzeitig mit der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg und den Staatsopern von München und Hamburg verbunden. 1958 trat er beim Holland Festival auf. Bei den Bayreuther Festspielen sang er 1959 den Walther von Stolzing in den »Meistersingern«. Zugleich war Rudolf Schock der erfolgreichste deutsche Filmsänger seiner Generation. In dem Film »Du bist die Welt für mich« stellte er den unvergessenen Richard Tauber dar, an den nicht nur seine Stimme, sondern auch seine ganze Karriere erinnerte. Weitere Filmerfolge hatte er in »Die Stimme der Sehnsucht«, »Der fröhliche Wanderer« und in dem Lehár-Film »Schön ist die Welt«. Eine glanzvolle Karriere hatte er auch als Fernseh-Star. Noch jenseits des 65. Lebensjahres ist er im Konzertsaal erschienen. Er lebte später am Starnberger See, dann in Düren (Rheinland). Er starb ganz plötzlich nach einem Herzinfarkt. - Tenorstimme von seltenem Glanz in den hohen Lagen und nuancenreichem Ausdruck. Sowohl in der Oper als in der Operette, im Kunstlied wie im Unterhaltungslied fand der Künstler ihm gemäße Aufgaben.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
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1959 | Die Meistersinger von Nürnberg | Walther von Stolzing |