Sophia Larson
Während die Künstlerin in einem Krankenhaus arbeitete, wurde ihre Stimme durch eine ältere Opernsängerin entdeckt. Darauf begann sie ihre Ausbildung am Salzburger Mozarteum bei Frau Seywald-Baumgartner. Weiterführende Studien bei Ettore Campogalliani und bei Josef Metternich. Sie fand 1976 ihr erstes Engagement am Theater von St. Gallen, wo sie als Amelia in Verdis »Simon Boccanegra« debütierte und dann ihre ersten großen Erfolge als Ilia in »Idomeneo« von Mozart und in Mascagnis »Zanetto« hatte. 1979-80 sang sie am Stadttheater von Ulm u.a. die Leonore im »Fidelio«, eine ihrer größten Kreationen, die Fiordiligi in »Così fan tutte«, die Marschallin im »Rosenkavalier« und die Titelrolle in »Katja Kabanowa« von Janácek. 1980-83 war sie Mitglied des Stadttheaters von Bremen und kam nun schnell zu einer großen internationalen Karriere. Sie war zu Gast an den Staatsopern von Hamburg und Stuttgart, an den Opernhäusern von Genua, Triest, Rom und Bologna (1985 als Herzogin von Parma in »Doktor Faust« von Busoni), in Turin (1986 als Turandot von Puccini und als Titelheldin in der Oper »Maria d'Alessandria« von Giorgio Federico Ghedini). 1987 gastierte sie in Turin als Sieglinde in der »Walküre«, 1988 am Teatro Massimo Palermo als Titelheldin in der Oper »Fedra« von Pizzetti, 1990 als Katiusha in Alfanos »Risurrezione«. Weitere Gastspiele am Deutschen Opernhaus Berlin, am Nationaltheater Mannheim, an der Deutschen Oper am Rhein Düsseldorf-Duisburg, am Stadttheater von Bern (Schweiz), an der Nationaloper Warschau (1985 als Turandot von Puccini), an der Grand Opéra Paris, an der Berliner Staatsoper, bei den Festspielen von Wiesbaden, in Bratislava und Lucca. Große Erfolge auch bei Gastspielen in Spanien und in Südamerika, wo sie bereits 1981 als Senta im »Fliegenden Holländer« Aufsehen erregte. Bei den Bayreuther Festspielen trat sie 1984-85 als Gutrune und als Ortlinde im Nibelungenring, 1987 als Venus im »Tannhäuser«, 1989 als Sieglinde in der »Walküre« auf. Einen besonderen Erfolg hatte sie 1985 bei den Festspielen in der Arena von Verona als Minnie in Puccinis »La Fanciulla del West«. 1986 sang sie in Lüttich die Elisabeth wie die Venus im »Tannhäuser« als Doppelrolle. 1987 Gastspiel in Toronto als Isolde, 1988 in Zürich als Turandot, in Nizza als Senta, 1988 sang sie in der Carnegie Hall New York im War Requiem von B. Britten. 1988 war sie am Grand Théâtre Genf, 1989 in einer konzertanten Aufführung in Amsterdam als Renata in »L'Ange de feu« von Prokofieff zu hören, 1989 an der Oper von San Francisco als Senta im »Fliegenden Holländer«. Im Zürcher Hallenstadion bewunderte man 1991 ihre Turandot, in Dortmund 1991 ihre Norma, in Helsinki 1991 wieder ihre Turandot. Beim Holland Festival sang sie 1992 die Els in »Der Schatzgräber« von Fr. Schreker, 1992 am Staatstheater Braunschweig die Färberin in der »Frau ohne Schatten« von R. Strauss, am Opernhaus von Leipzig die Elektra in der gleichnamigen Richard Strauss-Oper, 1994 in Straßburg und am Teatro San Carlos Lissabon die Emilia Marty in »Die Sache Makropoulos« von Janácek, 1995 an der English National Opera London die Tosca und die Titelrolle in Puccinis »Turandot«, die sie auch 1996 in der Rotterdamer Ahoy-Halle vortrug. Sie wirkte in vielen Rundfunk- und Fernsehsendungen (RAI Turin, Radio France) mit und war eine angesehene Konzertsolistin. Verheiratet mit dem aus Linz/Donau stammenden Bassisten Hans Sisa (* 1948), der hauptsächlich am Gärtnerplatztheater in München wirkte. Er war unter dem Namen Hans Pötscher auch als Maler bekannt; so ist die Künstlerin auch als Sophia Larson-Pötscher aufgetreten.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
1987 | Tannhäuser | Venus |
1985 | Götterdämmerung | Gutrune |
1985 | Die Walküre | Ortlinde |
1984 | Götterdämmerung | Gutrune |
1984 | Die Walküre | Ortlinde |