Aufführungsdatenbank

Toni Blankenheim

Ausbildung durch Paul Lohmann in Frankfurt a.M., durch Res Fischer in Stuttgart und durch Dietger Jacob, Köln-Hamburg. Bühnendebüt 1947 am Opernhaus von Frankfurt a.M. als Figaro in »Figaros Hochzeit« von Mozart. Bis 1950 war er Mitglied dieses Opernhauses und folgte dann 1950 einem Ruf an die Staatsoper von Hamburg, zu deren prominentesten Mitgliedern er dann für lange Jahre zählte. Sehr große Erfolge erzielte der Künstler bei den Festspielen von Bayreuth, bei denen er 1954 erstmals mitwirkte und Partien wie den Beckmesser in den »Meistersingern« (1956, 1958-60), den Kothner in der gleichen Oper (1957), den Klingsor im »Parsifal« (1956-59) und den Donner im »Ring des Nibelungen« (1954-55, 1957) vortrug. Neben seinem Hamburger Engagement 1965-68 Mitglied des Staatstheaters Darmstadt, seit 1968 der Staatsoper Stuttgart. Später spezialisierte er sich neben seinem Wagner-Repertoire auf die Gestaltung von Charakterpartien in modernen Opernwerken von Alban Berg, Strawinsky, Liebermann und anderer zeitgenössischer Komponisten. So sang er in Hamburg in den Uraufführungen von »Die Heimkehr« von Mihalovici (neue Version, 1955), »Die Heirat« von B. Martinù (szenische Uraufführung 13.3.1954), »Der Prinz von Homburg« von H.W.Henze (1960), »Figaro läßt sich scheiden« von G. Klebe (1963), »Der goldene Bock« von Krenek (1964), »Der Zerrissene« von G. von Einem (1964), »Jacobowsky und der Oberst« von G. Klebe (1965), »Das Lächeln am Fuße der Leiter« von A. Bibalo, »Arden muß sterben« von Goehr (1967), »Hamlet« von Searle (1968), »Belagerungszustand« von Kelemen (1970), »Das kommt davon« von E. Krenek (1970) und »Candide« von Marius Constant (1971), mit dem Hamburger Ensemble bei den Festspielen von Schwetzingen in der der Oper »Der gestiefelte Kater« von G. Bialas (1975). Gastspiele führten ihn an die Staatsopern von Wien, Berlin, München und Stuttgart (hier u.a. 1968 in der Uraufführung von Carl Orffs »Prometheus«), an das Deutsche Opernhaus Berlin, an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf- Duisburg, nach Kopenhagen, Stockholm, Brüssel, Lüttich, Amsterdam und Leipzig. Zu Gast an der Mailänder Scala und beim Maggio musicale von Florenz, an der Grand Opéra Paris (u.a. am 24.2.1973 in der Uraufführung der dreiaktigen Neufassung von Alban Bergs Oper »Lulu«), in Lyon, Marseille, Nancy, Nizza, Turin, Dublin, Antwerpen, beim Edinburgh Festival, am Teatro Liceo Barcelona, an der Nationaloper Zagreb, an den Opern von Mexico City, San Francisco und Montreal. Er gastierte 1966 mit dem Hamburger Ensemble im Haus der Metropolitan Oper New York. 1982 sang er in Hamburg in der deutschen Erstaufführung der Oper »Der Geburtstag« von Kalevi Aho die einzige Rolle dieser Oper, wobei er ununterbrochen während 140 Minuten auf der Bühne stand. Auch als Konzertsänger von Bedeutung. Er ist später auch, u.a. in Wien und Köln, als Schauspieler aufgetreten.

Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1960 Die Meistersinger von Nürnberg Sixtus Beckmesser, Stadtschreiber
1959 Die Meistersinger von Nürnberg Sixtus Beckmesser, Stadtschreiber
1959 Parsifal Klingsor
1958 Die Meistersinger von Nürnberg Sixtus Beckmesser, Stadtschreiber
1958 Parsifal Klingsor
1957 Die Meistersinger von Nürnberg Fritz Kothner, Bäcker
1957 Das Rheingold Donner
1957 Parsifal Klingsor
1956 Die Meistersinger von Nürnberg Sixtus Beckmesser, Stadtschreiber
1956 Parsifal Klingsor
1955 Tannhäuser Biterolf
1955 Das Rheingold Donner
1954 Tannhäuser Biterolf
1954 Lohengrin 3. Edler
1954 Das Rheingold Donner

* 12.12.1921 in Köln

† 11.12.2012 in Hamburg

Stimmlage: Baß-Bariton