Aufführungsdatenbank

Trudeliese Schmidt

Sie erhielt zunächst eine kaufmännische Ausbildung und studierte Gesang nur in ihrer Freizeit. Dann Ausbildung der Stimme in Saarbrücken bei Hannes Richrath und in Rom. 1965 begann sie ihre Bühnenkarriere am Landestheater von Saarbrücken als Hänsel in »Hänsel und Gretel« von Humperdinck. Über das Hessische Staatstheater in Wiesbaden kam sie 1969 an die Deutsche Oper am Rhein Düsseldorf- Duisburg. Damit begann für die Künstlerin eine große internationale Laufbahn. Seit 1971 war sie durch Gastspielverträge mit den Staatsopern von Hamburg und München verbunden. Sie gastierte regelmäßig an der Oper von Frankfurt a.M. Auch an der Staatsoper von Wien, am Deutschen Opernhaus Berlin, in Essen, Stuttgart und Nürnberg, wo sie 1969 an der Uraufführung der Oper »Träume« des koreanischen Komponisten Isang Yun teilnahm, an der Niederländischen Oper Amsterdam, an der Covent Garden Oper London, in Zürich und Nancy hatte sie ihre Erfolge. 1972 und 1974 trat sie beim Holland Festival in Erscheinung. Große Erfolge hatte die Künstlerin auch bei ihrem Auftreten im deutschen Fernsehen (zum Teil in eigenen Seriensendungen) und im Rundfunk. Sie gastierte in Moskau und Leningrad und unternahm 1974 mit dem Ensemble der Münchener Oper eine Gastspieltournee durch Japan. 1975 wirkte sie bei den Bayreuther Festspielen als Wellgunde und als Gerhilde im Nibelungenring und als Blumenmädchen im »Parsifal« mit. 1976 sang sie bei den Festspielen von Glyndebourne die Dorabella in »Così fan tutte«. 1983 an der Oper von Lyon als Marguerite in »La damnation de Faust« von Berlioz 1986 am Teatro Regio Turin als Octavian im »Rosenkavalier« aufgetreten. Sehr erfolgreich auch bei den Festspielen von Salzburg, dort sang sie 1974 und 1978-80 die 2. Dame in der »Zauberflöte«, 1979-82 den Komponisten in Ariadne in »Ariadne auf Naxos«, 1985-87 die Clairon im »Capriccio« von Richard Strauss, 1980 den Cherubino in »Figaros Hochzeit«, 1983-84 den Idamante in »Idomeneo« von Mozart, 1981 die Meg Page in Verdis »Falstaff«, 1995 die Marcellina in »Figaros Hochzeit«; sie wirkte in Salzburg in mehreren Konzertveranstaltungen mit, u.a. 1986 als Solistin in der Missa solemnis von Beethoven. 1986 nahm sie an der Japan-Tournee der Wiener Staatsoper teil, 1987 an der Opéra-Comique Paris in den Mozart-Opern »Idomeneo« und »La clemenza di Tito« zu Gast, an der Mailänder Scala 1989 als Fatime im »Oberon« von Weber. Bei den Festspielen von Schwetzingen sang sie in der Uraufführung der Oper »Enrico« von Manfred Trojahn die Partie der Marchesa (11.4.1991), am Théâtre de la Monnaie Brüssel trat sie in Monteverdis »Incoronazione di Poppea« auf. Sie wurde vor allem in Travestierollen (Octavian im »Rosenkavalier«, Cherubino in »Figaros Hochzeit«, Hänsel in »Hänsel und Gretel«, Komponist in »Ariadne auf Naxos«, Siebel im »Faust«, Page Isolier in »Le Comte Ory« von Rossini) bekannt, wobei ihr gesangliches Können durch ihre charmante Bühnenerscheinung glücklich ergänzt wurde. Weitere Glanzrollen der Künstlerin waren die Dorabella in »Così fan tutte«, die Columbina in »Arlecchino« von Busoni, die Preziosilla in Verdis »La forza del destino«, die Isabella in Rossinis »Italiana in Algeri«, der Amastris in »Serse« von Händel, die Carlotta in »Die Gezeichneten« von Fr. Schreker (Düsseldorf, 1987), die Charlotte in der zeitgenössischen Oper »Die Soldaten« von B.A. Zimmermann und die Titelfigur in »Mignon« von A. Thomas. Große Konzertkarriere; am 29.6.1985 sang sie das Alt-Solo in einer denkwürdigen Aufführung der Krönungsmesse von Mozart im Petersdom in Rom unter H. von Karajan während Papst Johannes Paul II. die Messe zelebrierte. Auch im Konzertsaal erschien sie in einem sehr umfangreichen Repertoire.


Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999

Mitwirken in Bayreuth

Jahr Werk Funktion/Rolle
1975 Parsifal Klingsors Zaubermädchen
1975 Parsifal 1. Knappe
1975 Götterdämmerung Wellgunde
1975 Die Walküre Grimgerde
1975 Das Rheingold Wellgunde

* 07.11.1942 in Saarbrücken

† 24.06.2004 in Saarbrücken

Stimmlage: Mezzosopran