Yvonne Minton
Sie erhielt ihre Ausbildung durch die Pädagogin Marjorie Walker in Sydney, mit 18 Jahren gewann sie in Sydney den Elsa Stralia-Preis. 1961 verließ sie Australien und belegte im gleichen Jahr den ersten Platz beim Gesangwettbewerb von s'Hertogenbosch. Weitere Ausbildung in London durch Henry Cummings und Joan Cross. 1964 debütierte sie in London in der Premiere der Oper »One Man Show« von Nicholas Maw. Erste Erfolge hatte sie in London als Konzertsängerin und in Opernaufführungen mit der Handel Society und der New Opera Company. 1965 sang sie im englischen Fernsehen BBC zusammen mit Tito Gobbi in Puccinis »Gianni Schicchi«. 1965 kam sie an die Londoner Covent Garden Oper (Antrittsrolle: Lola in »Cavalleria rusticana«), an der sie seither eine glänzende Karriere hatte, vor allem als Partnerin von Boris Christoff in »Boris Godunow« und in ihrer besonderen Glanzrolle, dem Octavian im »Rosenkavalier«. Sie sang hier auch am 2.12.1970 in der Uraufführung von »The Knot Garden« von Tippett. Von den weiteren Partien, die sie an der Covent Garden Oper übernahm, seien die Dorabella in »Così fan tutte«, der Orpheus von Gluck, die Brangäne im »Tristan«, der Sesto in »La clemenza di Tito« von Mozart und die Waltraute im Nibelungenring genannt. Auch bei den Festspielen von Edinburgh wirkte sie mit. Weitere Gastspiele als Brangäne in Amsterdam und an der Oper von Köln, an der sie seit 1970 immer wieder sehr erfolgreich auftrat. 1970 gastierte sie an der Mailänder Scala, 1970-71 an der Oper von Chicago. Beim Israel Festival 1972 sang sie die Dalila in »Samson et Dalila« von Saint-Saëns; 1972-73 an der Australian Opera in Sydney in mehreren großen Partien erfolgreich aufgetreten. 1973 wurde sie an die Metropolitan Oper New York berufen, wo sie als Octavian aber nur in einer einzigen Vorstellung auftrat. In dieser Rolle gab sie 1976 auch ihr Debüt an der Grand Opéra Paris. Dort wirkte sie am 24.2.1979 in der Uraufführung der dreiaktigen Neufassung der Oper »Lulu« von A. Berg (in der Bearbeitung durch F. Cerha) mit. In den Jahren 1978-79 übernahm sie auch bei den Festspielen von Salzburg die Partie des Octavian und trat dort 1978 als Solistin in den »Kindertotenliedern« von Gustav Mahler auf. Bei den Bayreuther Festspielen wirkte sie 1974-77 als Brangäne im »Tristan«, 1976 als Fricka im Nibelungenring und 1976-77 als Waltraute in der »Götterdämmerung« mit. 1988 Gastspiel am Teatro Regio Turin als Waltraute in der »Götterdämmerung«. 1990 hörte man sie beim Maggio musicale Florenz als Begbick in »Aufstieg und Fall der Stadt Mahagonny« von K. Weill, 1991 in Adelaide (Australien) als Klytämnestra in »Elektra« von R. Strauss. Beim Festival von Glyndebourne sang sie 1994 die Larina im »Boris Godunow«, an der Covent Garden Oper 1995 die Gräfin Helfenstein in »Mathis der Maler« von Paul Hindemith. Als Konzert- und Oratoriensängerin kam sie zu außergewöhnlichen Erfolgen. 1980 wurde sie mit dem Titel eines Commander of the British Empire ausgezeichnet.
Nach:
Kutsch, K. J. und Riemens, Leo. Großes Sängerlexikon. München: K.G. Saur, 1999
Mitwirken in Bayreuth
Jahr | Werk | Funktion/Rolle |
---|---|---|
1977 | Götterdämmerung | Waltraute |
1977 | Tristan und Isolde | Brangäne |
1976 | Tristan und Isolde | Brangäne |
1976 | Götterdämmerung | Waltraute |
1976 | Die Walküre | Fricka |
1976 | Das Rheingold | Fricka |
1975 | Tristan und Isolde | Brangäne |
1974 | Tristan und Isolde | Brangäne |