Im zweiten Teil unserer Kurzportraits stellen wir Ihnen die verbleibenden drei Solisten der Eröffnungspremiere persönlich vor: Christa Mayer (Mary), Michael König (Erik) und natürlich den Titelhelden, Evgeny Nikitin.
Der fliegende Holländer: Die Solisten (II)
Christa Mayer
Christa Mayer ist aus Dresden, wo sie im Ensemble der Semperoper singt, nach Bayreuth gekommen. Zuletzt sang sie die Gräfin Geschwitz in der gefeierten Lulu-Inszenierung von Stefan Herheim und Bradamante in Händels Alcina von Jan Philipp Gloger. Sie sang 2008 bis 2010 schon Erda und Waltraute im letzten Bayreuther Ring und kommt immer wieder gern zurück. Einerseits freut sie sich, den „Mythos Bayreuth“ (er)leben zu dürfen, andererseits bedeutet der Sommer in Bayreuth für sie auch „nach Hause“ zu kommen: Sie wurde im Nachbarlandkreis Amberg-Sulzbach geboren. „Wagners Musik immer wieder in verschiedenen Partien, in unterschiedlichen Opern und in neuen Produktionen zu singen – das ist wunderbar. Und wenn man es in Bayreuth tut, ist es besonders schön“, sagt sie strahlend. Für sie persönlich ist Der fliegende Holländer die Wagner-Oper, die sich bei ihr zuerst musikalisch eingeprägt hat – nicht nur wegen der spielerischen, leichten Zugänglichkeit der Musik, sondern auch wegen der prägnanten Handlung.
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Michael König
Bayreuth-Debütant Michael König kam aus Kanada nach Franken. Neben seiner Gesangskarriere betreibt er auf der Insel Haida Gwaii an der Westküste mit seiner Frau und den vier Töchtern ein Sea Kayaking und Outdoor Adventure Unternehmen. Kurz zuvor hat er noch bei der Canadian Opera Company in Toronto den Guido Bardi in Zemlinskys Eine florentinische Komödie gesungen. Auf die Frage, was Bayreuth für ihn besonders macht, entgegnet er spontan: „Es ist eben Bayreuth! Jeder Sänger träumt als Student davon und jetzt ist es passiert – Wow!“ Als Erik gibt er hier sein Rollendebüt. Für ihn liegt der Reiz an der Rolle darin, sie zum ersten Mal in Bayreuth singen zu können: „Der Ort an sich und vor allem die besondere Akustik des Hauses sind einzigartige Pluspunkte.“
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Evgeny Nikitin
Evgeny Nikitin lebt in St. Petersburg, wo er neben seinen weltweiten Engagements seit seinem Studium regelmäßig am Mariinsky Theater singt. Er hat dort gerade eine Neuproduktion von Boris Godunov heraus gebracht. „Schon als Student träumte ich davon, Wagner zu singen, am liebsten natürlich hier in Bayreuth“, sagt er. Dieser Wunsch erfüllt sich jetzt. Für einen russischen Sänger ist dies vor allem auch eine sprachliche Herausforderung, räumt er ein, an der er momentan intensiv arbeite. Er selbst entwickelt die eigene Interpretation einer Partie vor allem aus dem Gesang heraus. Die Entwicklung einer szenische Darstellung im Sinne dieser Interpretation entsteht dann gemeinsam mit dem Regisseur. „Ich tue gern, was er mir sagt, und kümmere mich dann meinerseits wiederum um die bestmögliche sängerische Umsetzung.“ Es ist ein wechselseitiger Prozess aus Szene und Musik. Die Musik steht für ihn persönlich dabei aber im Vordergrund. „Mit dem Charakter des Holländers verbindet mich vor allem eins“, stellt er fest: „Ich bin auch ein Reisender.“ Nur lebt er nicht auf einem Schiff, sondern oft aus dem Koffer.
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